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Peter Baumgartner.
Patrik Wülser, SRF
abspielen. Laufzeit 26 Minuten 49 Sekunden.
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Peter Baumgartner - 20 Jahre nach dem Völkermord in Rwanda

Wie kann ein Land weiter funktionieren, in dem ein ungeheurer Blutrausch eine Million Tote forderte? Vor 20 Jahren begann der Völkermord in Rwanda. Einer der ersten weissen Journalisten vor Ort war Peter Baumgartner. Er ist Gast von Susanne Brunner.

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Die Brutalität sei unbeschreiblich gewesen, erinnert sich der Journalist Peter Baumgartner. Kaum war er als Afrika-Korrespondent des Tages-Anzeigers in Kenias Hauptstadt Nairobi angekommen, begannen in Rwanda die Hutu die Tutsi zu ermorden. Peter Baumgartner hat als einer der ersten über diesen Völkermord berichtet. Die Welt war anderweitig beschäftigt, und in Südafrika fanden gerade die ersten freien Wahlen statt. Wenn Rwanda überhaupt ein Thema war, tat man den Völkermord als Stammeskrieg ab. «Die internationale Gemeinschaft hat völlig versagt und einfach zugeschaut, das machte einen schlicht wütend», so Peter Baumgartner, der noch heute in Nairobi lebt. Nach Rwanda reist er nicht gern. Die Erinnerungen seien einfach immer da. Und auch wenn eine neue Generation herangewachsen sei, die nicht am Genozid beteiligt war, die Spannungen im Land seien immer noch spürbar. «Versöhnung ist nicht von heute auf morgen möglich».

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