In Libyen herrschen seit dem Sturz von Diktator Gaddafi vor nunmehr acht Jahren Krieg und Chaos. Derzeit versucht der Warlord Khalifa Haftar, der mit seinen Milizen den Osten des Landes kontrolliert, die Hauptstadt Tripolis im Westen zu erobern. Bis Ende Jahr will er dies bewerkstelligt haben. In Tripolis aber regiert Premierminister Fayez al-Sarradsch, der von der Uno anerkannt wird. Ihm hat vergangene Woche auch der türkische Präsident Erdogan militärische Hilfe zugesagt und ein Eingreifen in Libyen nicht ausgeschlossen. Damit herrscht die totale Verwirrung im Land, in dem Hunderttausende Menschen aus Schwarzafrika auf die Überfahrt nach Europa warten. Wer steht auf wessen Seite in diesem Stellvertreterkrieg und welche Interessen verfolgen die Mächte von Russland bis Frankreich?
Die Übersicht hat der Libyen-Experte Thomas Hüsken, derzeit Gastprofessor an der Universität Freiburg im Breisgau – Marc Lehmann hat ihn dort zum Gespräch getroffen.
Thomas Hüskens sorgenvoller Blick auf Libyen
Mehr und mehr wird Libyen zum Schauplatz eines internationalen Konflikts. Verschiedene Mächte tragen in diesem gescheiterten nordafrikanischen Staat ein geopolitisches Machtspiel aus. Der deutsche Ethnologe und Libyen-Kenner Thomas Hüsken ordnet im Tagesgespräch die unterschiedlichen Interessen ein.
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