Die Situation der Flüchtlinge im Libanon ist katastrophal. Familien wohnen zu acht in einem kleinen Zimmer, die hygienischen Zustände sind prekär, die Hoffnung auf eine Rückkehr schwindet von Tag zu Tag.
Viele von ihnen bekommen Unterstützung durch Hilfsorganisationen. In Nabathie, im Süden des Libanons, organisiert Solidar Suisse für rund 200 Familien Wohnungen. Solidar sucht Häuser, die nicht fertiggestellt wurden, bietet den Besitzern eine leichte Renovation an und im Gegenzug überlässt der Eigentümer die Wohnung einer Flüchtlingsfamilie – dies allerdings nur für 18 Monate.
Ungewisse Zukunft für Samira
Samira muss Ende Juni mit ihren vier Kindern aus der kleinen Wohnung ausziehen. Eine Lösung für sie ist noch ausstehend. Die junge Frau hofft, dass ihr das Schweizer Hilfswerk, das dieses Projekt mit Geldern aus der Glückskettesammlung vom letzten Herbst finanziert, nochmals helfen kann. Der Wille seitens Solidar Suisse ist da, es bleibt letztendlich eine Frage der Finanzierung.
Genau so provisorisch ist die Wohnsituation für Nahee, Achmed und ihre fünf Kinder. Die Familie mit palästinensischen Wurzeln lebte bis vor drei Jahren im Exil in Syrien. Vertrieben durch die kriegerischen Auseinandersetzungen, flohen sie nach Beirut und liessen sich im Flüchtlingslager Shatila nieder.
Vom Exil ins Exil
Shatila ist quasi eine Stadt innerhalb der Stadt Beirut und wurde 1948 gebaut, als die Palästinenser aus Israel vertrieben wurden. Bis vor fünf Jahren lebten rund 18'000 Menschen auf einer Fläche von einem Quadratkilometer. Seit Ausbruch der Konflikte in Syrien sind es 24'000 Menschen. Die Lebenssituation der siebenköpfigen Familie ist katastrophal. Die Kinder waren seit ihrem Einzug ins Lager noch nie ausserhalb.
Der «Treffpunkt» berichtet über diese Menschen und ihr Leben im Provisorium und fragt nach, wie die Schweizer Hilfe für sie aussieht. Zudem gibt es eine Einschätzung von SRF-Nahostkorrespondent Pascal Weber, der die Schicksale der Flüchtlinge aus Syrien von vielen Begegnungen her kennt.