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Von links nach rechts: Primo Micheluzzi, Leon Haueter, Silvia Gilliand und Radio SRF 1-Moderatorin Christina Lang.Silvia Gilliand und Moderatorin Christina Lang.
SRF/Severin Nowacki
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Wahl-Lokal in Bern: Generationen-Solidarität

Zwischen dem Jüngsten und dem Ältesten liegen 58 Jahre. Die drei Wähler aus drei Generationen kommen aus verschiedenen Lebenswelten. Was sie verbindet, ist die AHV - die Jüngeren zahlen für die Älteren - und die Lust am Debattieren.

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Leon Haueter (21) ist Zimmermann aus Bern und arbeitet temporär. Wenn er genug Geld zur Seite gelegt hat, geht er wieder auf Reisen. Dass die Jungen die Renten der Alten bezahlen, findet er nachvollziehbar.

Er macht sich aber auch Sorgen. «Wie sollen wir Junge das alles schaffen», fragt er sich und hofft auf eine Erhöhung des Rentenalters. Andererseits findet er es wichtig, das Rentenalter flexibel zu gestalten.

Silvia Gilliand (51) ist Mutter dreier Kinder und arbeitet 40 Prozent auf der Post. Zudem schaut sie mit ihren Geschwistern zu den Eltern. «Wir Frauen haben eine Mehrfachbelastung: Da ist es nur recht, dass wir ein Jahr früher als die Männer in Rente gehen können.»

Sie wisse, dass das viele nicht gerne hören. Fakt sei aber, dass Frauen neben Beruf, Kindern und Eltern noch einen Haushalt zu führen hätten. Dieses ständige Multitasking im Dienst der Gesellschaft dürfe man ruhig honorieren.

Primo Micheluzzi (79) lebt vor allem von der AHV. Seine 2. Säule hat der ehemalige Schulleiter in eine Privatschule investiert, die er retten wollte. Das gelang nicht. Nun muss sich der ehemalige Unternehmer bescheiden.

Zur Erhöhung des Rentenalters sagt er: «Ich begreife schon, dass man das Rentenalter erhöhen will. Aber wer in der Wirtschaft bietet älteren Arbeitnehmern wirklich einen Job an? Heute ist man ja schon mit 50 auf dem Arbeitsmarkt kaum mehr vermittelbar.»

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