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Trick 77: Vor allem in der Schweiz ein fixer Ausdruck.
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Woher kommt der Ausdruck «Trick 77»?

«Woher kommt eigentlich der Ausdruck ‹Trick 77›?». Der ehemalige «Schnabelweid»-Redaktor und Dialektspezialist Christian Schmid hat es in einer Sendung in seinem wunderschönen Berndeutsch Folgendes erklärt.

Mir bruuche dr Usdruck «Trick 77» mit dr Bedütig «sofortwirkende Lösungsmöglichkeit für ein ungewöhnliches Problem, Kunstgriff, Kniff». Bi dr Fraag, wohäär dä Usdruck chunt, gits es Probleem: Di einte säge nämmlech «Trick 77» u di angere «Trick 17». Uf «Trick 17» git d Suechmaschinen im Internet öppe sächsmaau eso viiu Resultaat wi uf «Trick 77». Erschtens wiirt «Trick 17» auso viiu mee bruucht. Zwöitens fingt me «Trick 77» vor auuem i dr Schwiz; z Dütschland u z Ööschtriich isch es ganz säute. Sogaar ds änglische «trick seventeen» chunt im Internet öppe no voor, meischtens auuerdings im Zämehang mit ere dütsche Rockbänd us dr Regioon Braunschweig, wo «Trick Seventeen» heisst. Ganz säute gits dr «truc 17» uf Französisch.

Ds Wort «Trick», seit di dütschi Wortforschig, chunt im 19. Jahrhundert us em Änglische i di dütschi Schpraach, u zwaar aus Usdruck vom Chaarteschpiiu, vor auuem vom Whist. Im Dütsche Wörterbuech schteit, bim Whistschpile sägi me jedem Schtiich, wo über di sächs nöötige göng, Trick. Vom Schpiiu uus het ds Wort «Trick» si Bedütig erwiteret u mi hets ab Mitti 19. Jarhundert afa bruuche für «Kniff». Dr Heinz Küpper phoutet im «Lexikon der deutschen Umgangssprache» dr Usdruck «Trick 17» sig eersch nach 1950 gang u gääb woorde.

Ds Wort «Trick» chunt auso us em Whist-Schpiiu, aber nid d Usdrück «Trick 17» u «Trick 77». Wes se im Whist-Schpiiu gääb, chääme si o im Änglische viiu voor. Das isch, wi mer hei gsee, nid esoo. Mängisch list men e Gschicht vom ene Zouberer Carlos Luminoso. Nadäm dää sig gschtoorbe, heig men i sim Naachlass es Buech mit sine beschte Zoubertrick gfunge. I däm Buech fääli aber d Site mit em letschte Trick, em Trick 17. Di Gschicht wär ja no luschtig. Aber im Internet gits eine, wo phoutet, er heig se frei erfunge für z zeige, dass sech erfungni Gschichte vom Internet uus verbreite bis i Büecher iche. Di Gschicht söu auso zeige, das men us em Internet, uf Dütsch gseit, jede Blöödsinn abschribt.

Es git wüsseschaftlechi Ufsätz, wo säge, dr Usdruck «Trick 17» mit dr Bedütig «sofort wirkende Lösungsmöglichkeit für ein ungewöhnliches Problem, Kunstgriff, Kniff» chöm us dr Soudaateschpraach. Wen er sit öppe 1950 beleit isch, tünkt mi daas am warschiinlechschte. Wi di dütsche Soudaate si derzue choo, ds Wort «Trick» mit dr Zaau «17» zämezbringe, weis i hingäge niid. «Trick 77» isch seer warschiinlech abgleitet vo «Trick 17». Vilech seit me de i hundert Jaar e Radiosändig vo «SRF 1» heig dr Usdruck «Trick 77» erfunge.

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