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Flexible Elektronik soll zukünftig in Kleidung als Überwachungssensor dienen.
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Smarte Schutzengel und ihre Grenzen

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Einen persönlichen Schutzengel. Nichts mehr und nichts weniger versprechen die Initiatoren des Projekts im nächsten Beitrag. Die sogenannten «Guardian Angels» sollen in Zukunft über unsere Sicherheit wachen.

Das Projekt «Guardian Angels» entsteht im Rahmen der EU-Flagship-Initiativen. Dabei geht es um eine finanzielle Förderung in der Höhe von einer Milliarde Franken verteilt über 10 Jahre. Führend beim Guardian-Angels-Projekt sind mit der ETH Zürich und der EPFL in Lausanne zwei Schweizer Hochschulen.

Zusammen mit Partner aus 16 Ländern wollen die Schweizer Nano-Wissenschaftler jedem von uns in Zukunft einen Schutzengel zur Seite stellen. An der ETH Zürich haben die Forscher das Projekt zum ersten Mal Fragen einer breiten Öffentlichkeit gestellt.

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Wie realitätsnah sind psychologische Experimente?

Laufzeit 4 Minuten 53 Sekunden. , Pascal Biber

Forschungsresultate aus der Psychologie haben nicht den besten Ruf. Die Rückschlüsse aus künstlichen Labor-Situationen auf psychische Phänomene im «richtigen» Leben werden oft angezweifelt. Oft zu Unrecht, wie eine neue Studie zeigt.

Im allgemeinen taugen psychologische Experimente im Labor durchaus etwas. Vergleicht man sie mit Studien, die in lebensechteren Situationen gemacht wurden, mit sogenannten Feldexperimenten, dann unterscheiden sich die Resutate nicht stark voneinander, sagt Studienautor Greg Mitchell.

Simulationen realer als erwartet
Zum Beispiel stellte sich im Labor heraus, dass sich Laien in simulierten Bewerbungsgesprächen sehr leicht blenden lassen. Wie hübsch eine Bewerberin ist, wie besonnen und in welcher Stimmlage ein Bewerber spricht. Nun könnte man denken: Wenig erstaunlich, die Versuchspersonen waren ja nicht geschult. Doch in echten Bewerbungsgesprächen konnte man nachweisen: Auch Vorgesetzte und Personalprofis sind nicht davor gefeit, sich in fast demselben Aussmass blenden zu lassen.

Sozialpsychologie schneidet schlecht ab
Aber: Je nach dem welches psychologische Forschungsfeld man anschaut, fallen die Resultate ganz anders aus. Forschung aus der Organisationspsychologie beispielsweise schneidet recht gut ab, während sozialpsychologische Laborforschung realen Bedingungen weniger standhält. Gerade bei letzterer zeigt Greg Mitchells Studie Unerfreuliches: In rund einem Fünftel der Fälle kehrten sich die Resultate aus Laborexperimenten in realitätstreueren Situationen sogar in ihr Gegenteil um.

Kein generelles Misstrauen
Greg Mitchell will seine Resultate nicht als generelles Misstrauensvotum gegen Laborexperimente in der Psychologie verstanden wissen. Nur müsse man die Resultate vorsichtig interpretieren. Greg Mitchell kritisiert denn auch weniger die Forschung selbst - kleine Schritte sind in der Wissenschaft schliesslich üblich - sondern die PR-Maschinerie der Fachjournale, den Hype um einzelne Studienergebnisse. 

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