Zum Inhalt springen

Header

Video
Bachs Erklärung zum McLaren-Report (sntv)
Aus Sport-Clip vom 09.12.2016.
abspielen. Laufzeit 1 Minute 3 Sekunden.
Inhalt

Staatsdoping in Russland IOC-Chef Bach kündigt umfassende Nachtests an

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) will sämtliche Proben aller russischen Olympia-Teilnehmer von London nochmals auf Doping testen lassen. Das kündigte IOC-Präsident Thomas Bach an.

Bach reagiert damit auf den Abschlussbericht des WADA-Sonderermittlers Richard McLaren über umfassendes und organisiertes Doping in Russland. Ausserdem sollen die 254 Urinproben russischer Teilnehmer an den Winterspielen von Sotschi überprüft werden. 63 Blutproben sind nach IOC-Angaben schon getestet worden, alle seien negativ gewesen.

Bachs Zickzack-Kurs

Bach plädierte zudem für einen «lebenslangen Olympia-Bann für alle Dopingsünder». Die harte Haltung des deutschen IOC-Chefs stellt eine Kehrtwende dar: Vor den diesjährigen Olympischen Spielen in Rio hatte er (im Unterschied zum Paralympischen Komitee) einen Komplettausschluss Russlands abgelehnt.

Der McLaren-Bericht hatte weltweit zahlreiche Reaktionen ausgelöst. So sagte etwa Corinne Schmidhauser, Präsidentin von Antidoping Schweiz, sie verspüre eine grosse «Enttäuschung und Konsternation». Nun müsse verschärft gehandelt werden. Neben dem IOC stünden auch die internationalen Verbände in der Pflicht.

Audio
Schmidhauser: «Eine traurige Geschichte»
02:03 min Bild: Corinne Schmidhauser, Präsidentin Anti-Doping Schweiz
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 3 Sekunden.

Weitere Reaktionen:

  • Craig Reedie (Präsident WADA): «Der Bericht und die Beweise zeigen das Ausmass der Manipulationen. Es ist alarmierend zu sehen, dass 1000 russische Athleten von der Vertuschung positiver Proben profitiert haben.»
  • Leichtathletik-Weltverband IAAF: «Die IAAF stimmt mit Professor McLaren überein, dass es an der Zeit ist, dass diese Manipulationen enden.»
  • Paralympisches Komitee: «Es ist ein Schlag direkt ins Herz der Integrität und Ethik des Sports».

Dagegen bestritten russische Vertreter die Vorwürfe. Sportminister Pawel Kolobkow sagte: «Es gibt keine Verschwörung. Wir werden weiter mit null Toleranz gegen Doping kämpfen.» Der Präsident der Sportkommission in der Staatsduma, Michail Degtjajow, fragte: «Wo sind die Beweise und die Zeugen?»

Audio
SRF-Korrespondent David Nauer über die Reaktionen in Moskau
01:18 min Bild: srf
abspielen. Laufzeit 1 Minute 18 Sekunden.

Sendebezug: SRF 1, Tagesschau, 9.12.2016, 12:45 Uhr / SRF 4 News, 15:20 Uhr

Meistgelesene Artikel