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Nach Bundesrats-Beschlüssen Die Sportler müssen sich weiter gedulden

Der Lockdown soll demnächst stufenweise gelockert werden. Die Regelungen für den Sport müssen indes noch definiert werden.

Am Donnerstagnachmittag gab der Bundesrat an einer mit Spannung erwarteten Medienkonferenz bekannt, wann und wie die strengen Massnahmen in der Schweiz aufgrund der Corona-Pandemie gelockert werden sollen. Während etwa Baumärkte, Coiffeure oder Schulen nun wissen, ab wann sie ihren Betrieb wieder aufnehmen dürfen, ist klar geworden: Für den (Profi-)Sport geht das Warten weiter.

Denn um das Risiko von Ansteckungen zu minimieren, sollen Veranstaltungen mit mehr als 1000 Menschen möglichst lange hinausgezögert werden. Gemäss dem 3-Etappen-Plan soll das Versammlungsverbot, das Gruppen von mehr als 5 Personen untersagt, erst ab dem 8. Juni gelockert werden.

SFL bespricht Auswirkungen

Damit ist klar: Die Sportverbände, welche ihre Saison nicht ohnehin schon abgebrochen haben, bleiben weiter im Ungewissen. Die Frage, ob und wie die Saison beispielsweise in der Super League unter den neuen Gegebenheiten zu Ende gespielt werden kann, werden die zuständigen Verbände nun diskutieren.

Wann wir welchen Sport öffnen können, werden wir demnächst diskutieren.
Autor: Alain Berset

Denn klar ist: Solange das Veranstaltungsverbot gilt, ist auch kein geregeltes Fussballtraining möglich. Solche Trainings könnten frühestens ab dem 8. Juni wieder stattfinden. Damit dürfte auch eine Fortsetzung der Meisterschaften mit Geisterspielen nicht vorher möglich sein.

«Was diese schrittweise Lockerung für die Swiss Football League (SFL) und ihre Klubs im Detail bedeutet, steht zum heutigen Zeitpunkt noch nicht fest», schrieb die SFL in einer Medienmitteilung. Man stehe in engem Austausch mit dem Bundesamt für Sport und Experten aus dem Bereich Biosicherheit/Medizin.

Swiss Olympic reagiert enttäuscht

Swiss Olympic zeigte sich etwas enttäuscht über den Entscheid. «Im Namen der Schweizer Sportlerinnen und Sportler hatte Swiss Olympic eine Lockerung der Corona-Massnahmen für den Sport per Ende April erhofft», schrieb der Sport-Dachverband auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA . Bei gesamtheitlicher Betrachtung habe man aber auch Verständnis dafür, dass die Lockerung für den Sport zu einem späteren Zeitpunkt eintrete.

Diskussion über Grossanlässe folgt

Bundesrat Alain Berset machte ausserdem klar, dass Grossveranstaltungen wie Sportanlässe oder Openairs wohl erst in einer letzten Phase der Lockerung des Lockdowns an die Reihe kommen werden. Ein Datum gibt es dazu noch nicht. «Heute bereits etwas über Juli oder August zu sagen, ist nicht einfach», so Berset.

Der 48-Jährige strich hervor, dass in anderen Ländern Grossveranstaltungen schon bis im August untersagt wurden. In der Schweiz ist man (noch) nicht so weit. Doch man sei «nicht so optimistisch», was die Grossanlässe anbelange, so Berset. Diese Thematik werde jedoch an einer nächsten Sitzung vertieft diskutiert. «Wann wir welchen Sport öffnen können, werden wir demnächst diskutieren», so der SP-Bundesrat.

Sporteinrichtungen müssen warten

Box aufklappen Box zuklappen

Die Freizeit- und Sporteinrichtungen werden im Kampf gegen das Coronavirus in der Schweiz noch mindestens bis am 11. Mai geschlossen bleiben müssen. Wie der Bundesrat am Donnerstag erklärte, gehören sie nicht zu den Einrichtungen, die in einem ersten Schritt am 27. April wieder den Betrieb aufnehmen dürfen. Sporteinrichtungen müssen Konzepte erarbeiten, wie sie die Abstandsregeln und Vorschriften der Behörden einhalten wollen. Über Öffnungen werde dann in den kommenden Wochen entschieden.

Radio SRF 4 News, 15 Uhr, 16.04.2020 ; 

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