Russland wird im Zuge des Dopingskandals 2 Jahre vom Weltsport ausgeschlossen. Diesen Entscheid begrüsst auch Ernst König, Direktor von Antidoping Schweiz. Es sei «im Sinne des sauberen Sports». Dass der TAS Russlands Einspruch teilweise nachgab und die Athleten nur 2 statt 4 Jahre sperrt, sieht König nicht als grosses Problem: «Die Reduktion der Sperre ist nicht so entscheidend, weil Russland dennoch zwei Olympische Spiele verpasst.» Er attestiert dem Entscheid zudem «abschreckende Wirkung».
Aus den einzelnen Verbänden wurde mitunter auch Kritik an der Entscheidung laut: «Wir sind enttäuscht und verärgert, dass die Sanktionen so deutlich verwässert wurden», kritisierte etwa Maximilian Klein, vom Sportlerbündnis Athleten Deutschland.
Deutlich weniger negativ beurteilte die Welt-Anti-Doping-Agentur, die 4 Jahre verhängt hatte, den Entscheid: «Die Wada ist zufrieden, diesen wegweisenden Fall gewonnen zu haben. Das Gremium hat unsere Erkenntnisse bestätigt, dass russische Behörden die Daten des Moskauer Labors dreist und illegal manipuliert haben, um ein institutionelles Dopingsystem zu vertuschen», so Wada-Präsident Witold Banka.
Das ist ein wichtiger Moment für sauberen Sport und Sportler auf der ganzen Welt.
Die Wada betonte auch, dass man die eigene Position trotz des anhaltenden Widerstands Russlands klar belegen konnte und ein ordnungsgemässes Verfahren durchgeführt habe. Das Urteil sei «ein wichtiger Moment für sauberen Sport und Sportler auf der ganzen Welt.» Allerdings sei man auch enttäuscht, dass der TAS nicht alle Konsequenzen bestätigt habe. Dennoch seien dies, die «härtesten Konsequenzen» für ein Land wegen Verstössen im Zusammenhang mit Doping.
Es wäre auch rechtswidrig und unfair, wenn allen Autofahrern die Rechte entzogen würden, nur weil manche von ihnen betrunken am Steuer erwischt wurden.
Die russische Anti-Doping-Agentur würdigte den Entscheid als «Sieg des gesunden Menschenverstandes». Er beweise eine verantwortungsvolle und vernünftige Haltung gegenüber sauberen Sportlern, liess Rusada-Interimschef Michail Buchanow in Moskau verlauten. Er bezog sich dabei vor allem auf den Punkt, dass saubere russische Sportler etwa bei Olympia antreten können.
«Saubere» Athleten sollten nicht für die Taten einiger skrupelloser Sportler verantwortlich gemacht werden, sagte Buchanow weiter. «Es wäre auch rechtswidrig und unfair, wenn allen Autofahrern die Rechte entzogen würden, nur weil manche von ihnen betrunken am Steuer erwischt wurden.» Russland bleibe bereit, die Bedingungen für eine Wiederzulassung der Rusada zu erfüllen, hiess es in der Mitteilung.