Zum Inhalt springen

Vorerst keine vollen Stadien Ab Juli Sport vor 3000 Fans möglich – SFL ist «nicht zufrieden»

  • Folgender Beschluss des Bundesrats geht Anfang Mai in die Vernehmlassung: Sport-Grossveranstaltungen können bei guter epidemiologischer Lage ab Juli mit 3000, ab September mit 10'000 Zuschauenden durchgeführt werden.
  • Die Landesregierung will den Veranstaltern eine «gewisse Planungssicherheit» ermöglichen.
  • Der CEO der Swiss Football League (SFL), Claudius Schäfer, hatte ab August «volle Stadien» gefordert.

Ob das Beachvolleyball- oder Tennis-Turnier im Juli in Gstaad, die Leichtathletik-Meetings in Lausanne und Zürich oder die Schwingfeste im September in Appenzell und Kilchberg tatsächlich mit Zuschauern durchgeführt werden können, wird der Bundesrat erst später entscheiden. Geht es nach dem Willen der Landesregierung, haben die Organisatoren der Schweizer Sport-Grossveranstaltungen in diesem Sommer aber zumindest eine gewisse Planungssicherheit.

Jedoch gibt es auch noch logistische Fragezeichen. Stand jetzt dürfen nur Geimpfte, Genesene und negativ Getestete den Anlässen beiwohnen. Um lange Schlangen vor den Stadien zu verhindern, muss ein zuverlässiges Covid-Zertifikat bereit sein.

SFL wollte mehr

Nach einer Pilotphase im Juni, in der die Kantone ausgewählte Veranstaltungen mit 300 bis 600 Personen bewilligen können, sollen solche ab Juli wieder mit 3000 Besuchern möglich sein. Dabei wird indes eine stabile epidemiologische Lage vorausgesetzt. Läuft alles nach Plan, sind ab September wieder bis zu 10'000 Zuschauer zugelassen. Die Forderungen der Swiss Football League werden damit nicht erfüllt, CEO Claudius Schäfer hatte volle Stadien ab August verlangt.

«Der Entscheid hat uns nicht wirklich befriedigt. Wir werden in die Vernehmlassung gehen», so Schäfer gegenüber SRF. Für die Super League könne von Planungssicherheit - gerade in Hinsicht der Abo-Verkäufe - keine Rede sein: «Wir haben zwei Klubs, die im Schnitt über 20'000 Zuschauer haben.» Der nächste Schritt für die SFL heisst nun, eine Stellungnahme dazu einzureichen. Damit soll die Anzahl zugelassener Fans doch noch erhöht werden.

Etwas positiver sieht das Denis Vaucher. Der Direktor von National und Swiss League erklärt: «Wenn wir die Stadien zu zwei Dritteln füllen können, haben wir eine kleine Planungssicherheit.» Doch er ist sich mit Schäfer einig: Die Vollauslastung ab September wird gefordert. Dafür will er mit dem SFL und Konzerveranstaltern in der Vernehmlassung kämpfen.

Parlament führt Schutzschirm ein

Um die Durchführung von Anlässen mit überregionaler Bedeutung zu unterstützen, hat das Parlament in der Frühlingsession einen «Schutzschirm» eingeführt. Im Fall einer kurzfristigen Absage von Veranstaltungen aufgrund der epidemiologischen Lage beteiligen sich Bund und Kantone an den ungedeckten Kosten.

SRF 1, BR-Entscheid, 28.4.2021, 14:45 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel