«Es wird Zeit, dass ein Schweizer Team die CHL gewinnt», sagte ZSC-Sportchef Sven Leuenberger vor dem Start der diesjährigen Champions Hockey League. «Aus Sicht der Schweizer Teams bin ich überzeugt, dass alle 4 dieses Jahr die Möglichkeit haben, die CHL zu gewinnen», liess auch SCB-Coach Kari Jalonen verlauten.
Niemand nimmt diesen Wettbewerb richtig ernst.
Die «bittere Wirklichkeit» (Aargauer Zeitung) sieht freilich anders aus: Sowohl die ZSC Lions als auch Bern, Zug und Lugano mussten bereits nach dem Achtelfinal die Koffer packen – «und niemanden kümmert es. Weil niemand diesen Wettbewerb richtig ernst nimmt», schlussfolgert die Aargauer Zeitung weiter.
In der Tat wird das Ausscheiden der NL-Teams in der Schweizer Medienlandschaft grösstenteils emotionslos zur Kenntnis genommen. Zwar ist von einem «CHL-Totalschaden» (Blick) oder «schwarzen Eishockey-Abend» (sda) die Rede, doch der grosse Aufschrei bleibt aus.
Die Operetten-Liga sind wir!
Einzig NHL-Scout und Eishockey-Experte Thomas Roost wählt gegenüber sport.ch deutliche Worte: «Dies ist eine grosse Enttäuschung und eine Peinlichkeit sondergleichen!» Und weil die National League gerne von oben herab auf die umliegenden Konkurrenten blickt, lautet sein Fazit:
«Die Operetten-Liga sind wir!»
Die Spieler selbst hielten es da eher wie die Mehrheit der Medienschaffenden. Eine Enttäuschung war vorhanden, so richtig weh schienen aber die Niederlagen nicht zu tun. Aber auch hier mit einer Ausnahme: Lugano-Trainer Greg Ireland schien mächtig angefressen, entsprechend knapp fielen seine Antworten aus.
Sendebezug: SRF zwei, «sportaktuell», 21.11.2018, 22:20 Uhr.