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Ronny Keller zurück im Eishockey
Aus sportlounge vom 03.11.2014.
abspielen. Laufzeit 10 Minuten 53 Sekunden.
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Eishockey allgemein Kellers dunkle Gedanken sind passé, aber der «Schleier» bleibt

Seit seinem Eishockey-Unfall vor 20 Monaten ist Ronny Keller vom 4. Brustwirbel an abwärts gelähmt. In der Reha-Phase gab es Zeiten, da wollte er aufgeben. Heute ist der 35-Jährige froh, sich durchgebissen zu haben.

«Es gab Zeiten, da wollte ich das Leben, das ich führte, nicht mehr weiterleben», sagt Ronny Keller in der «sportlounge» offen. Er habe während seiner Reha-Phase einige «sehr ernste Gespräche» mit seiner Frau geführt. Seine Querschnittslähmung zu akzeptieren fiel Keller schwer, die einsamen Nächte im Paraplegiker-Zentrum waren lang.

Zur Person

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Ronny Keller (35) bestritt als Aktiver 689 NL-Partien und wurde 2000 mit dem ZSC Schweizer Meister. Am 5. März 2013 prallte er beim Spiel Olten - Langenthal nach einem Check kopfvoran in die Bande und brach sich den 4. Brustwirbel. Heute arbeitet Keller zu 50 Prozent als Treuhänder und ist VR-Präsident bei Thurgau Hockey (NLB).

Oft war der langjährige Nationalliga-Spieler (689 Partien) frustriert, weil Dinge nicht beim ersten Mal funktionierten. Keller bezeichnet seine 5 Monate in Nottwil als «ganz harte Zeit.» Inzwischen ist der 35-Jährige froh, sich durchgebissen und nicht aufgegeben zu haben.

Keinen Groll gegen das Eishockey

Heute, 20 Monate nach seinem fatalen Sturz in die Bande in der Partie Olten - Langenthal, arbeitet Keller wieder zu 50 Prozent als Treuhänder in Uster und amtet daneben ehrenamtlich als Verwaltungsrats-Präsident bei Thurgau Hockey. Das Trikot des B-Ligisten trug der ehemalige Verteidiger 5 Jahre lang. Die Verbindung zum Eishockey sei ihm wichtig, sagt Keller und: «Ich hegte nie einen Groll gegen das Eishockey.»

In seiner Freizeit spielt Keller gerne Rollstuhl-Tennis. Auch Badminton hat er ausprobiert und das Tauchbrevet erlangt. Doch vom Golfsport - früher eine Passion Kellers - hat er bislang die Finger gelassen. «Ich kann mir nicht vorstellen, dass es mir noch Spass bereiten würde.»

Der Rollstuhl als Schleier

An diesen «Hürden im Kopf», wie Keller sie nennt, will der gebürtige Volketswiler arbeiten. Und er sagt, dass er inzwischen durchaus auch glückliche Momente erlebe. Der «Schleier Rollstuhl» würde jedoch immer darüber liegen. Es ist Keller zu wünschen, dass sich dieser Schleier irgendwann lüftet.

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