Der Schweizer Meister der letzten zwei Jahre droht nach der Heimniederlage gegen Genf, den Playoff-Final zu verpassen. 1:3 heisst es in der Serie nun aus Zuger Sicht. Verlieren die Zentralschweizer am Samstag in der Calvinstadt, müssen sie vorzeitig in die Ferien.
Das weckt Erinnerungen. Der EVZ hat nämlich erst im letzten Jahr gezeigt, wie man eine Serie mit dem Rücken zur Wand noch dreht: Im Final gegen die ZSC Lions lagen die Zuger gar mit 0:3 zurück und durften sich schliesslich doch als Schweizer Meister feiern lassen. Reto Suri gibt sich daher noch keineswegs geschlagen: «Mental hilft es zu wissen, dass wir es können.»
Stück für Stück zur möglichen Wende
Allerdings weiss der Flügelspieler auch: «Der Berg ist hoch, man kann ihn nicht in einem Spiel erklimmen.» Sie müssten sich Etappenziele setzen, um doch noch um den 3. Meistertitel in Folge spielen zu können. Das nächste Teilstück auf dem Weg zu einer allfälligen Wende steht am Samstag in Genf an.
Dieser Partie gilt laut Suri nun der volle Fokus: «Wir haben nur den Samstag im Kopf.» Nach Genf, das Spiel gewinnen – das sei alles, was zähle. Dazu müsse seine Mannschaft insbesondere die kleinen Dinge besser machen als der Gegner: «Am Schluss (von Spiel 4, Anm. d. Red.) hatten wir den entscheidenden Scheibenverlust, für den wir bezahlt haben.»
Kleine Vorteile für Genf
Für Suri und Co. gibt es im nächsten Aufeinandertreffen in der «Patinoire des Vernets» keinen Grund, den Kopf in den Sand zu stecken. «Wir haben gezeigt, dass wir mit Genf auf Augenhöhe sind und unsere Phasen haben», sagt der 34-Jährige. Ein Blick auf das Schussverhältnis zeigt, wie ausgeglichen die Serie bisher ist: Abgesehen von Spiel 3, wo der EVZ lediglich zu 18 Schüssen kam, gaben die Zentralschweizer mit 98 Abschlüssen lediglich einen weniger ab als die Genfer.
Das heisst auch: Beide Mannschaften können sich bisher voll und ganz auf ihre Goalies verlassen. Sowohl Robert Mayer wie auch Leonardo Genoni wehren mehr als 93 Prozent der Schüsse auf ihr Gehäuse ab. Allerdings liegt auch hier der Vorteil knapp bei den «Grenats»: Mayers Fangquote von 93,9 Prozent überragt jene von Genoni um 0,7 Prozent.
Gelingen den Zentralschweizern die von Suri angetönten kleinen Dinge – man könnte hier auch noch die Stichworte Powerplay-Effizienz oder Disziplin aufwerfen – besser, kann diese Serie durchaus noch einmal spannend werden. Für Genf gilt daher die Devise: Den Fuss nicht vom Gas nehmen, denn Zug wird sich dem drohenden Aus mit allen Mitteln in die Quere legen.