«Zuwenig Leben auf der Bank, zuwenig Leben auf dem Eis»: Nach dem 1:2 gegen Freiburg am Dienstag war Berns Vincent Praplan der Kragen geplatzt. Besser wurde es am Freitag nicht: In Lausanne resultierte für den Meister eine 0:5-Ohrfeige .
Praplans Analyse blieb dieselbe: «Wir haben viel Puckbesitz, sind aber nicht gefährlich. Sobald wir ein Tor kassieren, lassen wir den Kopf hängen.» Der 25-Jährige hat auch ein mögliches Rezept: «Wir müssen aufhören, schöne Pässe zu spielen. Wir müssen den Puck einfach aufs Tor bringen und kämpfen.»
«Keine Suche nach Schuldigen»
Der Stürmer ruft aber auch zum Zusammenhalt auf: «Wir dürfen nicht anfangen, einen Schuldigen zu suchen. Wir siegen und verlieren zusammen.»
Genau dies hatte vor der Partie auch Sportchef Alex Chatelain gesagt: «Wir wollen verhindern, dass sich Gruppen bilden und dass mit dem Finger auf andere gezeigt wird. Wir wollen zusammen aus dem Loch herauskommen.»
In den letzten Wochen seien viele Gespräche geführt worden. «Das Feuer, die Leidenschaft muss aus der Garderobe kommen. Wir haben Leaderfiguren, denen wir vertrauen und denen dies gelingen kann.» Über die Inhalte der Gespräche und weitere Aktionen wollte sich Chatelain nicht äussern.
Jalonen vorerst fest im Sattel
Die Position von Headcoach Kari Jalonen scheint nicht in unmittelbarer Gefahr. Auf die Frage, ob ein Trainerwechsel ein Thema sei, sagte Chatelain: «Nein. Wir sind als ganze Organisation in dieser Situation und halten zusammen.» Er wies darauf hin, dass man mit einem Grossteil des aktuellen Personals in den letzten Jahren grosse Erfolge gefeiert habe.
Am Samstag steht das Heimspiel gegen den EV Zug an. Danach folgt die Nati-Pause. «Für uns ist das sicher gut. In dieser Zeit können wir noch gewisse Dinge verändern», so Chatelain.
Sendebezug: SRF zwei, eishockeyaktuell, 01.11.2019, 22:25 Uhr