Die Klubs der National League haben sich von der Liga abgespalten, wollen einen eigenen Modus und eigene Regeln. Es gehe um das wirtschaftliche Überleben der finanziell schwächeren Klubs. «Gerade wegen der Corona-Krise» brauche es die Reform, so Denis Vaucher, CEO der National League. Die Liga-Reform im Schweizer Eishockey sorgt aber weiter für mächtig Diskussionen.
Statt 4 neu 8 bis 10 Ausländer?
Vor allem die geplante Ausländerregelung stösst auf Gegenwind. Statt 4 sollen neu 8 bis 10 Ausländer für einen Klub spielen können. Den Status «Lizenzschweizer» soll es nicht mehr geben. Durch diese Massnahme soll die Gesamtlohnsumme der Klubs sinken.
Ich glaube, dass es langfristig ein riesiges Problem sein wird für das Schweizer Eishockey – national oder international.
Während die Klubs grösstenteils hinter den Reformideen stehen, stossen die Massnahmen nicht nur bei den Fans auf Gegenwind – auch viele Spieler wehren sich nun dagegen. Die Schweizerische Eishockey-Spielervereinigung (SIHPU) hat sich mit Videobotschaften zu Wort gemeldet. So warnen NHL-Verteidiger Roman Josi, der ehemalige Spitzengoalie Jonas Hiller sowie Edmonton-Stürmer Gaëtan Haas vor der geplanten Anpassung.
Das sagen Hiller, Josi und Haas
Nachwuchsförderung würde darunter leiden
Das Hauptargument der Spielervereinigung: Die Erhöhung des Ausländer-Kontingentes würde der Schweizer Nachwuchsförderung schaden. «Ich glaube, dass es langfristig ein riesiges Problem sein wird für das Schweizer Eishockey – national oder international», so Jonas Hiller, der als Präsident der SIHPU wirkt.
Josi blickt derweil auf seine eigene Karriere zurück. Für ihn sei es optimal gewesen, mit 16 Jahren bereits in der 1. Mannschaft gespielt zu haben. «Wenn damals schon 10 Ausländer im Team gewesen wären, hätte ich mich nicht so entwickeln können», so der Captain der Nashville Predators. «Je mehr Schweizer Spieler in jungem Alter gefördert werden und die Chance erhalten, in der National League spielen zu können, desto besser.»
Zahlreiche weitere Spieler hatten die Videos in den sozialen Medien geteilt. Die Liga wollte sich derweil auf Anfrage von SRF Sport nicht zur aktuellen Diskussion äussern. Fakt ist: Es wird noch einige Monate dauern, bis Klarheit bezüglich der geplanten Reformen herrscht. Der Gegenwind wird nicht abnehmen.