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Playoff-Finalserie SCB - EVZ SCB: 892 Minuten – und kein bisschen müde?

Kein Team in der Schweizer Playoff-Geschichte musste länger um den Finaleinzug kämpfen als Bern. Ein Vorteil für Zug?

Zach Boychuk kniet müde auf dem Eis.
Legende: So weit die Beine sie tragen Die Spieler des SCB (hier Zach Boychuk) haben 306 Playoff-Minuten mehr in den Beinen als ihre Zuger Kontrahenten. Keystone

Seit der Zuger Meistersaison 1997/98 wird in der Schweiz in den Playoffs mit dem Modus Best-of-7 gespielt. Viermal kam es vor, dass eine Mannschaft über die maximale Anzahl von 14 Partien gehen musste, bis der Finaleinzug feststand: 1998 Zug, 2009 Davos, 2013 Bern und 2014 der ZSC. Interessant dabei: Diese «Marathon-Teams» wurden danach auch Schweizer Meister.

Der SCB hat in dieser Saison «nur» 13 Playoff-Partien bestritten. Dennoch hat kein Finalist in der 33-jährigen Schweizer Playoff-Geschichte länger auf dem Eis gestanden als der SCB. In den 5 Verlängerungen (4 gegen Genf, 1 gegen Biel) kamen 112:40 Spielminuten dazu. Das sind fast 2 komplette Spiele.

Bern schraubt eigene Bestmarke nach oben

Als am Dienstag in der Postfinance-Arena die Schlusssirene ertönte, hatten die Berner 892:40 Playoff-Minuten in den Beinen – neuer Rekord (siehe Tabelle). Die alte Bestmarke hatten übrigens auch die «Mutzen» gehalten.

Finalisten mit den meisten Playoff-Minuten vor dem Endspiel

TeamSaisonSpiele
Minuten total
1. Bern
2018/19
13892
2. Bern
2012/1314876
3. Davos
2008/0914874
4. Zug
1997/9814867
5. ZSC
2013/1414860

Für den Final heisst das: Bern hat massiv länger auf dem Eis gestanden als Zug. Die Zentralschweizer, die nur ein Spiel verloren und total 46:39 Minuten Overtime spielen mussten, kommen auf 306 Minuten weniger Spielzeit als der SCB. 306 Minuten – das sind mehr als 5 Partien.

Ausgeruhte Zuger müssen gewarnt sein

Keine Frage: Die Energie-Reserven sprechen für die Zuger. Doch damit alleine gewinnt man noch keine Final-Serie. Bestes Beispiel dafür ist die Saison 2008/09.

Damals stürmte Kloten in 8 Spielen in den Final. Davos brauchte 14 Partien. Doch trotz 6 Mehr-Begegnungen in den Beinen setzten sich die Bündner in 7 Spielen durch. Sie sind bis heute das einzige Team, das den Titel mit dem Maximum von 21 Playoff-Spielen gewann.

Ausgeruht vs. nicht ausgeruht: Wer gewinnt im Final?

Saison
Team 1
Team 2
Final-Serie
2008/09Kloten (8:0)*
Davos (8:6)
4:3 für Davos
2009/10Bern (8:0)Genf (8:5)
4:3 für Bern
2010/11Davos (8:0)Kloten (8:4)
4:2 für Davos
2014/15Davos (8:0)ZSC (8:3)
4:1 für Davos
*=Siegbilanz aus VF und HF



Das Playoff-Head-to-Head spricht übrigens gegen die Zuger. Und dies deutlich. Sie haben gegen Bern nur 3 von 10 Serien gewonnen. In Halbfinals und Finals steht die Bilanz des EVZ gar bei 0:5.

Letztmals in einem Final standen sich die beiden Teams 2017 gegenüber. Bern gewann 4:2 und kürte sich zum 15. Mal zum Schweizer Meister. Zug nimmt ab Donnerstag einen nächsten Anlauf zum 2. Triumph nach jenem von 1998. An der fehlenden Frische sollte es nicht liegen.

Vorteil für den Quali-Zweiten

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Wenn am Donnerstag die Finalserie SCB - EVZ losgeht, stehen sich zum 8. Mal seit Einführung des Best-of-7-Modus (Saison 1997/98) der Quali-Sieger und der Quali-Zweite gegenüber. Die Bilanz spricht für die Zweitplatzierten: Sie haben 4 von 7 Serien für sich entschieden – letztmals 2012/13, als Bern (2.) in 6 Spielen Freiburg (1.) besiegte.

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 9.4.19, 19:45 Uhr

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