Die Vorfreude im ganzen Kanton war riesig. Erstmals seit 5 Jahren konnten sich wieder beide Tessiner Eishockey-Klubs für die Playoffs qualifizieren. Von Lugano hatte dies erwartet werden können, Ambri überraschte die Konkurrenz.
7 Tage später sieht alles anders aus. Von Vorfreude keine Spur, die Ernüchterung hat sich breit gemacht. Sowohl Lugano gegen Zug wie auch Ambri gegen Biel liegen in ihren Viertelfinal-Serien mit 0:3 in Rückstand. Am Samstag droht das Saisonende. Wir haben bei unserem Experten Christian Weber nach den Gründen des schlechten Playoff-Auftakts gefragt.
Zug - Lugano
- Hauptgrund: «Der Torhüter. Elivs Merzlikins hat in keinem der 3 Spiele sein Potenzial ausschöpfen können. Er ist zu unkonstant (84% Fangquote, Anm.d.Red.). Guten Phasen folgt jeweils ein Aussetzer. Er muss sich steigern, sonst ist die Serie zu Ende.»
- Weitere Faktoren: «Maxim Lapierre ist bislang nicht zu sehen. Letztes Jahr war er zusammen mit Grégory Hofmann die treibende Kraft. Jani Lajunen macht viel für das Team. Aber von den Ausländern muss mehr kommen.»
Biel - Ambri
- Hauptgrund: «Vielleicht ist der Druck auf der Parade-Linie um Dominik Kubalik, Dominic Zwerger und Marco Müller schlicht zu gross. Sie tritt zwar offensiv in Erscheinung, vernachlässigt aber die Defensive (Kubalik hat eine Minus-4-Bilanz, Zwerger und Müller Minus 3, Anm.d.Red.).»
- Weitere Faktoren: «Mittlerweile steht Ambri gegen Biel bei 7 Niederlagen in Folge. Das hat zu 100 Prozent einen mentalen Effekt. Ein Problem ist auch, dass Biel die Leichtigkeit und Lockerheit von Anfang Saison wieder gefunden hat.»
Gibt es keine Hoffnung mehr?
- Lugano: «Die grosse Wende wird nicht eintreffen. Zug agiert zu abgeklärt, Goalie Tobias Stephan spielt gut und mit Dominic Lammer haben sie den bislang besten Spieler der Serie in den eigenen Reihen. Ich kann mir vorstellen, dass Lugano am Samstag gewinnt. Mehr wird Zug nicht zulassen.»
- Ambri: «Nein, es reicht einfach nicht vom Potenzial her. Aber auch Ambri wird am Samstag vor dem eigenen, fantastischen Publikum eine gute Chance haben, zu gewinnen. Mehr als ein siegreiches Spiel wird es aber auch hier für die Tessiner nicht absetzen. Spiel 5 ist das Maximum.»
Sendebezug: sportlive, srf.ch/sport, 19:55 Uhr, 14.03.2019