Man darf sie in der noch jungen Saison getrost als aktuelles Traum-Duo der National League bezeichnen: Linus Omark und Eric Fehr von Genf-Servette. Einerseits der schwedische Filigrantechniker, der sich über das Eis zaubert und mit 16 Skorerpunkten (5 Tore) in 8 Spielen produktivster Akteur der Liga ist. Andererseits der schnörkellose, schussgewaltige NHL-Veteran, der bereits 7 Mal einnetzte.
Mit der Referenz von 652 Spielen in der besten Eishockey-Liga der Welt war Fehr 2019 in die Calvinstadt gestossen. Wieso ausgerechnet Genf? «Ich wollte immer in Europa spielen, speziell in der Schweiz. Als es nichts mit einem neuen NHL-Vertrag wurde, war die Schweiz der erste Ort, den ich ins Auge fasste», erklärt der 35-jährige Kanadier.
Den Entscheid bereut er nicht, im Gegenteil: Fehr wird nicht müde zu betonen, wie glücklich er in Genf ist, wie viel Spass es ihm bei den «Adlern» macht. Längst gehört der Stanley-Cup-Sieger von 2016 zu den Stützen der Westschweizer. Die Ambitionen sind hoch, der Meistertitel soll es sein. «Wir haben einfach Spass, jeden Tag in den Rink zu steigen und das Team hat offensichtlich viel Talent,» lauten nach Fehr die Zutaten für das nach Verlustpunkten beste Team der National League.
Owetschkin, Crosby, Thornton
Man könnte problemlos ein Allstar-Team mit Fehrs Teamkollegen in 14 Jahren NHL zusammenstellen. Wen würde er selbst als besten Mitspieler nennen? «Ich kann keinen einzelnen Namen nennen. Aber ich hatte das Privileg, mit Legenden wie Alexander Owetschkin, Sidney Crosby oder Joe Thornton Tag für Tag zusammenzuarbeiten. Das ist etwas sehr Spezielles.»
Mobbing ist ein grosses Problem, über das zu wenig gesprochen wird.
Ebenfalls speziell ist Fehrs andere Leidenschaft. Er hat ein Kinderbuch geschrieben («The Bulliest Dozer»), welches sich mit Mobbing befasst. Wie kam es dazu? «Mobbing ist ein grosses Problem, über das zu wenig gesprochen wird. Es war eine coole Sache, Schulen zu besuchen und mit den Kids zu reden.»
Es soll nicht beim Erstlingswerk bleiben: «Ich habe eine Idee für ein weiteres Buch. Aber es war viel mehr Arbeit als ich dachte, das muss also noch ein wenig warten.» Ganz im Gegensatz zum erstmaligen Genfer Meistertitel. Der soll schon im Frühjahr 2021 Tatsache sein.