Das Auswärtsspiel von Davos am Dienstagabend wird für Andres Ambühl ein ganz besonderes: Der 36-Jährige wird sein 1000. Spiel in der National League bestreiten. Diese Marke haben zuvor erst 12 Spieler erreicht – darunter Namen wie Reto von Arx, Mathias Seger oder Marc Reichert, um nur einige davon zu nennen.
Aus dem Schweizer Eishockey ist Ambühl, der bisher insgesamt 6 Mal Schweizer Meister geworden ist, nicht mehr wegzudenken. Der Davoser geniesst weit über die Klubgrenzen hinaus grosses Ansehen. Gegenüber der Zeitung Südostschweiz haben sich Weggefährten über Ambühl geäussert:
- Beat Forster (EHC Biel): «Büehli ist ein Duracell Hase, immer Vollgas. 1000 Spiele, das ist schon eine Marke. Eine Marke, die nur Ausnahmespieler erreichen. Ein solcher ist Büehli zweifellos», sagte Ambühls ehemaliger Mitbewohner gegenüber der Zeitung.
- Patrick Fischer (Nati-Coach): «Sein spitzbübisches Lächeln ist einzigartig, genauso seine Freude am Hockey, auch nach so vielen Jahren noch. Ich glaube, dieser Spass ist der Hauptschlüssel dafür, dass er mit 36 Jahren noch immer auf so hohem Niveau spielen kann», so Ambühls ehemaliger Teamkollege bei Davos und heutiger Trainer der Nationalmannschaft.
Spooner am anderen Ende der Gefühlsskala
Wenig zu feiern hat zur Zeit ein anderer Offensivspieler, der in der höchsten Schweizer Spielklasse tätig ist. Als Lugano Mitte Juli die Verpflichtung von Ryan Spooner bekannt gab, war die Vorfreude gross. Der Center stiess mit der Erfahrung von 329 NHL-Spielen ins Tessin. In den ersten beiden Spielen war der Neuzugang zum Zug gekommen – seither ist Spooner überzählig.
Es ist wie in Nordamerika. Ich bin im selben Albtraum und versuche rauszukommen.
Weil Trainer Sami Kapanen seither auf Linus Klasen setzt, bleibt Spooner nur die Rolle des Bankdrückers. Und diese kennt der 27-jährige Kanadier nur zu gut. In der letzten Saison wurde er von den New York Rangers zuerst nach Edmonton und dann weiter zu Vancouver transferiert, wo ihm im Sommer das verbleibende Vertragsjahr ausbezahlt wurde.
Er sei sich Rückschläge gewöhnt, sagte Spooner jüngst gegenüber RSI . «Ich fand die Situation hier viel besser, aber am Ende ist es wie in Nordamerika. Ich bin im selben Albtraum und versuche rauszukommen», so der Kanadier, der sich «nicht als Teil des Teams» fühlt.
Während Ambühl also am Dienstagabend zum 1000. Mal in der National League aufläuft, bleibt Spooner nur die Hoffnung, baldmöglichst wieder zum Zug zu kommen. Er wolle der Mannschaft helfen. «Ich weiss, dass ich das kann. Aber dazu muss man mir die Chance geben, zu spielen.»
Resultate
Sendebezug: SRF zwei, «sportaktuell», 12.10.2019, 23:45 Uhr