Nein, John Tortorella ist keiner, der seine Meinung gerne für sich behält. Der langjährige NHL-Trainer ist bekannt für seinen Sinn für Humor, der oft auch mit einem Hauch von Ironie daherkommt. Das ist die eine Seite von Columbus-Coach Tortorella.
Von Humor oder Ironie konnte nach der 2:3-Niederlage nach Penaltyschiessen gegen Chicago aber nicht die Rede sein. Der 61-Jährige schoss an der Pressekonferenz scharf gegen die Schiedsrichter – und die gesamte Liga.
Diese verd..... Technologie und die Sturheit der Schiedsrichter sowie der Liga haben uns komplett verarscht.
Doch alles der Reihe nach. Was war überhaupt passiert?
- In der letzten Minute der Verlängerung kassiert Chicago eine Strafe wegen zu vielen Spielern auf dem Eis. Gemäss Tortorella kommt der Pfiff der Unparteiischen 19,2 Sekunden vor der Schlusssirene. Die Matchuhr zeigt aber nur noch 18,1 Sekunden an. Die Zeit wird von den Referees nicht angepasst.
- In der allerletzten Sekunde der Overtime gelingt Zach Werenski der vermeintliche Siegtreffer für Columbus. Doch in der Wiederholung wird klar: Der Puck überquerte die Torlinie knapp zu spät.
- Im Penaltyschiessen behalten die Blackhawks die Oberhand. Den entscheidenden Versuch verwandelt Patrick Kane gegen Elvis Merzlikins . Der ehemalige Lugano-Goalie muss für einen Penalty ins Gehäuse, weil sich Columbus-Stammkeeper Joonas Korpisalo kurz zuvor verletzt.
Von fehlendem Wettkampfglück wollte Tortorella im Nachgang nichts wissen. Er sah sich klar von den Regelhütern betrogen: «Diese verdammte Technologie und die Sturheit der Schiedsrichter sowie der Liga haben uns komplett verarscht», sagte der furiose Trainer. Ob Tortorellas Ausraster Konsequenzen haben, wird sich zeigen.
Resultate
Sendebezug: SRF 3, Morgenbulletin, 30.12.2019, 7:33 Uhr