Fast genau einen Monat ist es her, seit Jonas Siegenthaler mit einem Assist seinen ersten NHL-Skorerpunkt eingefahren hat. Und die Rede ist nicht von irgendeinem Assist, schliesslich bereitete der Zürcher einen Treffer von Alexander Owetschkin vor, einer lebenden NHL-Legende.
Dass er diese Szene danach als «ziemlich aufregend» beschrieb, war wohl etwas untertrieben. Denn allzu lange ist es noch nicht her, seit Siegenthaler den russischen Superstar noch im Internet bewunderte.
«Als ich klein war, habe ich mir Youtube-Videos von ihm angeschaut. Du siehst ihn überall auf Social Media, und jetzt stehst du mit ihm auf dem Eis und bist zusammen in der Kabine – am Anfang war das schon speziell», erzählt Siegenthaler.
Mit etwas Glück ins Kader ...
Dass Siegenthaler einst in Übersee spielen wird, hat sich abgezeichnet. Zusammen mit dem gleichaltrigen Denis Malgin galt der Zürcher bei den GCK Lions schon früh als grosses Talent. Im Alter von 17 Jahren debütierte er bei den ZSC Lions in der NLA, ehe er im März 2015 von den Washington Capitals gedraftet wurde.
Es war etwas glücklich, dass ich ins Line-up gekommen bin. Diese Chance kriegst du nur einmal.
Bis er den Sprung ins Kader des amtierenden Stanley-Cup-Siegers schaffte, musste sich der Sohn eines Schweizers und einer Thailänderin aber gedulden. Vorerst musste sich Siegenthaler seine Sporen beim Farmteam Hershey Bears abverdienen. Als die «Caps» vergangenen November Verletzungspech bekundeten, kam der ehemalige ZSC-Spieler zum Handkuss.
«Es war etwas glücklich, dass ich ins Line-up gekommen bin. Diese Chance kriegst du nur einmal und ich konnte sie packen», fasst Siegenthaler die turbulenten letzten Wochen zusammen.
... und zum Stammspieler?
Mittlerweile hat Siegenthaler für Washington 19 Spiele absolviert. Nach seinem ersten Assist sind 3 weitere dazugekommen. Und auch bei den Teamkollegen hat der 21-Jährige Eindruck hinterlassen.
«Er hat eine ruhige Art und wird nicht gleich panisch, das ist eine gute Qualität. Er hat auf jeden Fall NHL-Talent, und er ist noch immer sehr jung», sagte beispielsweise Washingtons Torhüter Braden Holtby gegenüber der Washington Post .
Ob Siegenthaler seinen Platz im Kader verteidigen kann, wird sich zeigen. Einen Spitznamen haben ihm seine Teamkollegen jedenfalls bereits verpasst. «Sie nennen mich ‹Siegs›, auf den höre ich gut und er gefällt mir.»
Sendebezug: Radio SRF 1, Abendbulletin, 17.01.2019, 18:45 Uhr.