Für Ruedi Wechsler, Präsident des Ambri Fan Clubs Buochs, ist klar: «Hier geht es um den Klub, um den Verein, ums Überleben». Kein Wunder, kommen doch neben den Gästefans mehr als ein Drittel der Zuschauer aus der Innerschweiz in die Leventina angereist – fast ausschliesslich mit Bus und Auto. Die Deutschschweizer Fans sind unverzichtbar – auch wegen der Stimmung, welche vielfach als einmalig betitelt wird.
Auf eine Erklärung des «Mythos' Ambri» angesprochen, sagt Benjamin Tresch, Präsident der Urner Ambri Fans: «Das erklärt sich damit, weil zwei Kulturen, deutsch- und italienischsprachige, aufeinandertreffen und miteinander wirken.»
Hier geht es um den Klub, um den Verein, ums Überleben.
Fanzüge als Lösung des Problems
Ambri kann ohne die zahlreichen Fans aus der Deutschschweiz nicht existieren, dies ist allen klar. Und gerade darum wäre eine Anreise mit dem Zug schwer vorstellbar, so der Tenor der Befürworter. Bei Thomas Bolli, dem Mediensprecher der Alpeninitiative, kommt dieses Argument nicht an. Die Gegner der 2. Röhre verweisen auf die beliebten Spezialzüge, welche in der Vergangenheit Fans in die Leventina transportiert haben.
Die Fans könnte man in Flüelen oder gar Göschenen sammeln und innert 20 Minuten mit dem Zug problemlos zu den Spielen befördern. Das Durchfahren der NEAT sei zudem eine tolle Möglichkeit für die Tessiner Klubs, das Problem attraktiv zu vermarkten und so zu lösen, sagt Bolli.
Dies ist ein Problem, welches absolut lösbar ist.
Gespaltener Ambri-Anhang
Die politische Orientierung der Ambri-Fans ist stark links ausgerichtet und viele von ihnen sind eher gegen einen 2. Tunnel am Gotthard.
Deshalb versuchen HCAP-Präsident und CVP-Ständerat Filippo Lombardi sowie Captain Paolo Duca, die Fans aktiv vor einem «Ja» zu überzeugen. Auch die unabhängige und normalerweise unpolitische Fan-Zeitung Gazzetta dell'Ambrì weibelt mit Flugblättern dafür.
«Dramatische Auswirkungen» gegen «kein Problem»
Für Wechsler ist klar: «Wenn man die 2. Röhre nicht macht, dann wird das für Ambri dramatische Auswirkungen haben.» Tresch fügt hinzu, dass auch die anderen Sportklubs im Tessin betroffen wären. Für Bolli ist dies kein Argument, denn das Ganze sei schliesslich ein «lösbares Problem».
Die Abstimmung
Der Gotthard-Strassentunnel muss altersbedingt umfassend saniert und deswegen für längere Zeit gesperrt werden. Der Bundesrat und das Parlament haben darum den Bau einer 2. Röhre mit anschliessender Sanierung des bestehenden Tunnels beschlossen. Gegen diese Vorlage wurde das Referendum ergriffen. |
Sendebezug: Laufende Berichterstattung zur NLA.