Die Nerven der SCB-Fans werden in dieser Saison bis aufs Äusserste strapaziert. Praktisch seit Saisonbeginn geht es beim grössten Sportklub der Schweiz drunter und drüber. Eine Chronologie:
Kurz-Chronologie der turbulenten SCB-Saison
11. November | Trainer Guy Boucher gibt bekannt, dass er den SCB aus familiären Gründen am Ende der Saison verlassen wird. |
18. November | Nach 3 Niederlagen in Folge rutscht Bern unter den Strich. Boucher wird per sofort entlassen, Lars Leuenberger übernimmt. Und Sven Leuenberger tritt als Sportchef zurück. |
18. November | Für den langjährigen Stammgoalie Marco Bührer ist die Saison wegen einer Fussverletzung gelaufen. Es ist gleichzeitig das Karrierenende des 36-Jährigen. |
23. November | Der SCB gibt die Verpflichtung von Daniel Manzato bekannt. Der Torhüter verletzt sich allerdings in seinem 1. Einsatz – und läuft danach nicht mehr für die «Mutzen» auf. |
4. Januar | Eric Blum, der stärkste Verteidiger, fällt mehrere Wochen aus. Bern fällt in ein Tief, verliert 7 Partien in Folge. |
26. Februar | Erst im zweitletzten Spiel der Qualifikation schaffen die Berner die definitive Playoff-Teilnahme. |
5. März | Der SCB gewinnt auch die 2. Playoff-Partie gegen Quali-Sieger ZSC Lions und führt in der Serie mit 2:0. |
Die Hilfe des kanadischen Psychologen
Die Qualifikation hat auch bei den Spielern Spuren hinterlassen. Der SCB konnte nie mehr als 3 Partien in Folge gewinnen. «Vor allem im Januar hatten wir eine enorm schwierige Phase. Wir mussten viel miteinander reden», blickte Lars Leuenberger zurück. Nach der 0:4-Heimschlappe gegen Freiburg im fünftletzten Quali-Spiel griff die Berner Führungsetage in die Trickkiste.
Saul Miller spielte eine entscheidende Rolle.
«Wir haben uns entschieden, Sportpsychologe Saul Miller aus den USA einzufliegen», erklärte Leuenberger im «sportpanorama». Der Kanadier arbeitet seit mehreren Jahren mit dem SCB zusammen. «Er spielte im Kampf um die Playoff-Qualifikation eine ganz entscheidende Rolle. Er war sehr, sehr wichtig», schwärmte der 40-Jährige.
Die Hilfe aus Übersee hat ihre Wirkung nicht verfehlt. Dass die Berner in der Serie gegen die ZSC Lions nun mit 2:0 führen, ist für Leuenberger aber nicht nur Zufall. Er sieht dafür mehrere Gründe:
- «Der negative Druck ist nach der Playoff-Qualifikation von uns abgefallen. Das hat uns auch befreit.»
- «Wir haben eine gute Mannschaft, das wissen wir. Unsere Qualitäten liegen vor allem im physischen Bereich.»
- «Wir haben immer an uns geglaubt. Auch als es nicht gut für uns lief. Wir sind immer positiv geblieben.»
- «Das Glück liegt momentan auf unserer Seite. Die beiden Partien gegen den ZSC hätten auch einen anderen Ausgang nehmen können.»
Leuenbergers Taktik
Leuenbergers Devise für die kommenden Spiele gegen die ZSC Lions ist klar: Präsenz markieren, physisch spielen, dem Gegner wenig Raum lassen. «Denn wir wissen, dass wir spielerisch nicht mit dem ZSC mithalten können.»
Sendebezug: SRF zwei, sportpanorama, 06.03.2016, 18:15 Uhr