Um die Geschichte der ZSC Lions in der aktuellen Saison zu verstehen, reicht ein Blick in die Statistik. In der Qualifikation hiessen die besten Skorer der Zürcher Roman Wick und Luca Cunti. Zwei offensive Schillerfalter, die Räume ausnutzen und Gegner durch ihre Technik zur Verzweiflung bringen konnten.
In den Playoffs sind die besten Zürcher Skorer Kanadier. Ryan Keller, der zähe, kräftige Flügel sowie Offensiv-Allrounder Ryan Shannon, der über gute technische Skills, vor allem aber über viel Kampfgeist verfügt. Nichts illustriert Zürichs Wandel vom Qualifikations-Dominator zum Playoff-Team besser als diese veränderte Skorer-Hierarchie.
Eher filigran denn kämpferisch
Dass die Lions die Quali mit 20 Punkten Vorsprung auf Rang 2 nach Belieben dominierten, in den Playoffs aber gegen die Aussenseiter Lausanne und Genf zweimal über die volle Distanz mussten, ist kein Zufall. Den Zürchern liegt das filigrane, schnelle und technische Spiel der Qualifikation besser als der Kampf um jeden Zentimeter in den Playoffs.
Das Team von Marc Crawford hat mit seinen Siegen in Spiel 7 gegen Lausanne (1:0) und Genf (4:0) aber eine weitere Qualität offenbart: Seine grosse Leidenschaft. Nur mit Talent gewinnt man keine entscheidenden Spiele ohne ein einziges Gegentor. Der Wille, in den Final einzuziehen, war bei den Lions zu jeder Sekunde spürbar.
«Wir müssen uns unbedingt steigern»
Auch in der Final-Serie wird es diese Leidenschaft von den Lions brauchen, wollen sie den zweiten Titel innert 3 Jahren holen. Mit Kloten wartet ein Gegner, der die Räume noch enger machen wird als dies Lausanne und Genf getan haben. «Wenn wir gegen Kloten im Final eine Chance haben wollen», sagt daher Captain Mathias Seger, «müssen wir uns unbedingt steigern.»
Das Wissen, eine Serie auch in 7 Spielen gewinnen zu können, wird Zürich dabei helfen. Und auch der Glaube daran, dass Leidenschaft fehlende Härte kompensieren kann in einem Team, das über derart viel spielerisches Talent verfügt wie die Lions.
Playoff-Statistik 2014
Topskorer: | Ryan Keller, 13 (10/3) |
Ausländertore: | 44,7% (17 von 38) |
Powerplay: | 9,1% |
Boxplay: | 88,1% |
Heimbilanz: | 62,5% (8 Spiele, 5 Siege) |
Auswärtsbilanz: | 50% (6 Spiele, 3 Siege) |
Strafenkönig: | Marc-André Bergeron (31) |
Zuschauerschnitt: | 8725 |