Nach Finnland (0:3 gegen Titelverteidiger USA) wurden bei der Eishockey-WM in Calgary auch die Schweizerinnen (0:4 gegen Kanada) in den kleinen Final verwiesen. Zeit, um der verpassten ersten Medaillenchance nachzutrauern, bleibt beidseits keine. Denn im Turnier-Endspurt geht es nahtlos weiter. Bereits 18 Stunden nach Spielschluss kreuzt die Nati im Spiel um Bronze gegen die Nordländerinnen wieder die Klingen.
Für die Auswahl von Headcoach Colin Muller hiess es deshalb: subito abschalten, schnell schlafen und sofort nach vorn blicken. Schnell lautet auch die Zauberformel im Match selbst, wie Lara Christen ausführt: «Wir müssen auf dem Eis schneller werden, so richtig Vollgas geben.»
Zusammen mit ihrem Team will sie gegen die Finninnen viel Speed erzeugen. «Es gilt, wennmöglich immer die Erste am Puck zu sein. Wir müssen viele Schüsse aufs Goal bringen, konsequent nachdrücken und auch mal einen Puck reinwürgen», gibt die erst 18-Jährige die Richtung vor.
Trotz der ultrakurzen Regenerationszeit ist ebenso für Nati-Coach Muller entscheidend, «dass wir von Anfang an bereit sind». Mit vorbildlichem Kampfwille sei alles möglich.
Die Geschichte zeigt: Finnland ist schlagbar
In der WM-Vorrunde hatte es für die Schweizerinnen gegen die Finninnen mit 0:6 die höchste Niederlage abgesetzt. Doch dieser Ausrutscher ist längst vergessen. Bei der letzten WM 2019 vor Heimpublikum verblüfften die Nordländerinnen mit Silber.
Blättert man in der WM-Historie noch weiter zurück, ist das finnische Team gegen die Schweiz aber auch schon einmal entscheidend angestanden. Im April 2012 unterlag es im WM-Bronzespiel trotz 2-maliger Führung mit 2:6. Es war dies der bislang einzige WM-Medaillengewinn für die weibliche SIHF-Auswahl.
Obwohl kaum Vorbereitungszeit bleibt, wären die Schweizerinnen gut damit beraten, die Erinnerung von vor 9 Jahren in Burlington im US-Staat Vermont noch schnell hervorzukramen.