Die Schweiz wurde gegen Lettland klassisch ausgekontert: Zweimal ging der Puck im gegnerischen Drittel verloren, zweimal schlossen die Letten den Konter erfolgreich ab.
Zunächst in der 25. Minute, als es Andris Dzerins trotz einer 3:1-Situation auf eigene Faust versuchte und Reto Berra auf der Fanghand-Seite zum 1:0 bezwang. Das zweite und entscheidende Mal in der 3. Minute der Verlängerung, als Kaspars Daugavins nach Vorarbeit von Dzerins zur Entscheidung traf.
Später Ausgleich nicht belohnt
Die Schweiz musste sich im 4. Gruppenspiel also bereits zum 2. Mal geschlagen geben. An der Niederlage wird das Team von Glen Hanlon wohl noch lange zu nagen haben. Denn sie war ebenso bitter wie unnötig. Erst recht nach dem späten Ausgleich durch Matthias Bieber (59.), der das Momentum noch mehr auf die überlegenen Schweizer zu übertragen schien. Doch Lettland zeigte sich vorne eiskalt und hatte hinten einen Mann, der kaum zu bezwingen war.
Masalskis hext was das Zeug hält
Denn nach dem 0:1-Rückstand spielte sich das Geschehen praktisch nur noch im Drittel der Letten ab. Die Schweiz drückte, schoss aus allen Lagen - und scheiterte immer wieder am überragenden Letten-Torhüter Edgars Masalskis. Der 35-Jährige, der von Januar bis Ende Saison bei Ambri unter Vertrag gestanden hatte, hielt alles, was es zu halten gab.
Masalskis hexte, hechtete im Stile eines Fussball-Torhüters und schien an diesem Nachmittag unbezwingbar. 34 Mal brachten die Schweizer die Scheibe aus teils besten Positionen nicht am lettischen Schlussmann vorbei.
Im 35. Versuch klappte es
Im 35. Versuch sollte es dann endlich klappen. Knapp 2 Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit stocherte Matthias Bieber den Puck vor das Tor, wo er - fast schon ironisch - von einem lettischen Spieler zum Ausgleich für die Schweiz abgelenkt wurde. Die Ernüchterung auf Schweizer Seite erfolgte in der Verlängerung aber prompt.
Sendebezug: SRF zwei, «sportlive», 06.05.2015, 16:00 Uhr