Die Schweizer, die im Gegensatz zu Lettland schon vor der Partie keine Chance mehr auf das Erreichen der Viertelfinals hatten, schienen von Beginn weg bestrebt, Sean Simpson bei dessen letztem Auftritt als Nati-Coach einen würdigen Abschied zu bereiten. Der Kanadier wechselt auf die kommende Saison in die KHL zu Lokomotive Jaroslawl.
Starker Beginn der Schweiz
Die SIH-Auswahl dominierte die Balten zu Beginn nach Belieben. Das Schussverhältnis von 12:5 und der Spielstand von 2:0 nach dem 1. Drittel zeugte von der Überlegenheit des Simpson-Teams. Damien Brunner nach toller Vorarbeit von Denis Hollenstein und Luca Cunti (9.) sowie Dominik Schlumpf mit seinem 1. WM-Treffer (11.) brachten die Schweiz früh auf die Siegerstrasse.
Die Osteuropäer brachten trotz 3 Überzahlsituationen wenig zustande. Bezeichnenderweise war beim Powerplay der Letten die gefährlichste Aktion ein Pfostenschuss von Andres Ambühl. Und als Yannick Weber nach 27 Sekunden im 2. Drittel mit einem satten Schuss aus kurzer Distanz das 3:0 erzielte, schien bereits eine Vorentscheidung gefallen.
Lettland steigert sich
Doch nun waren auch die Letten erwacht und zeigten sich willens, ihre Chance auf die Viertelfinals doch noch zu packen. Nur 90 Sekunden nach Webers Treffer konnte Koba Jass unter gütiger Mithilfe von Reto Berra, der den an sich harmlosen Schuss unter den Schonern hindurch passieren liess, verkürzen.
In der Folge drückte Lettland auf den Anschlusstreffer, scheiterte aber immer wieder am starken Berra. So liessen Martin Cipulins und Juris Stals beste Chancen aus. Guntis Galvins traf zudem nur den Pfosten (49.). Erst zweieinhalb Minuten vor Schluss musste sich Berra geschlagen geben, als Zemgus Gringensons im Slot einen Schuss unhaltbar ablenkte und damit eine turbulente Schlussphase einläutete.
Dabei hätte die Schweiz kurze Zeit später die Partie entscheiden können, als Reto Suri und Thomas Rüfenacht zu zweit auf das verwaiste lettische Tor zuliefen, aber in unglaublicher Slapstick-Manier das 4:2 verpassten. «Da waren wir etwas zu lieb zueinander», lachte Rüfenacht nach dem Spiel. «Suri wollte mir meinen ersten Treffer ermöglichen, aber so wollte ich ihn nicht erzielen.»
Finnland profitiert von Lettlands Niederlage
So blieb es beim 3:2 für die Schweiz, die Lettland in der Tabelle noch überholte und die Gruppe B auf Rang 5 (Gesamtrang 10) beendete. Ausserdem konnte sie sich für das bittere Achtelfinal-Aus an den Olympischen Spielen in Sotschi revanchieren.
Nebst Russland, Weissrussland und der USA qualifiziert sich in der Gruppe B Finnland für die Viertelfinals. In der Gruppe A stehen Kanada, Schweden, Frankreich und Tschechien als Teilnehmer an der K.o.-Phase, welche am Donnerstag beginnt, fest.
Viertelfinals Eishockey-WM in Minsk
Russland | - | Frankreich |
USA | - | Tschechien |
Kanada | - | Finnland |
Schweden | - | Weissrussland |