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Servettes Comeback im Oberhaus Zurückgekommen, um (länger) zu bleiben

Die Rückkehr von Servette in die Super League freut die Fussball-Romantiker. Die Frage ist: Können sich die Genfer länger oben halten?

Sie sind wieder zurück. Nach dem 3:1 von Servette gegen das zweitplatzierte Lausanne steht der Aufstieg der Genfer in die Super League fest. Es ist eine Rückkehr nach 6-jähriger Abwesenheit – inklusive einem Konkurs und dem Fall in die dritthöchste Liga.

Für den Servette-Fan ist es ein Déjà-vu: Zwischen 2005 und 2011 fehlten die «Grenats» ebenfalls 6 Jahre im Oberhaus (erstmals überhaupt in der Klubgeschichte). Auch jene Periode war von einem Konkurs geprägt und beinhaltete einen Neuanfang in der 1. Liga.

Seriosität statt Scharlatane

Hatte sich Servette nach seinem 1. Aufstieg 2011 nur 2 Saisons im Oberhaus halten können, will man dieses Mal länger bleiben. Die wirtschaftlichen Voraussetzungen sind zweifelsohne günstiger.

Nach Jahren mit dubiosen und kriminellen Gestalten (Marc Roger, Majid Pisyhar) an der Klubspitze und dem letztlich erfolglosen Intermezzo mit Präsident Hugh Quennec, schwimmt Servette wieder in ruhigen Gewässern.

Facts & Figures zu Servette

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Gründungsjahr: 1890

Stadion: Stade de Genève (30'084 Plätze)

Klubfarben: grenatrot

Präsident: Didier Fischer

Trainer: Alain Geiger

Erfolge: 17-facher Meister (zuletzt 1999) und 7-facher Cupsieger (letztmals 2001)

Dies vor allem wegen Didier Fischer. Der starke Mann der Fondation Hans Wilsdorf (Rolex) übernahm im Juni 2015 den 17-fachen Schweizer Meister. Nach dem 2. Zwangsabstieg innert 10 Jahren war Servette damals abermals am Boden (1. Liga).

Seither hat Fischer dem Klub vor allem etwas zurückgegeben: Vertrauen. Die Marke Servette ist wieder gefragt(er) – auch bei Sponsoren. Das aktuelle Budget beträgt knapp 6 Millionen Franken – in der Super League soll es rund 15 Millionen Franken betragen.

Bessere Argumente

Fischer hat angekündigt, eine Klasse höher nicht mit einer kaum veränderten Mannschaft angreifen zu wollen. Eine Aufwertung des Kaders ist sicher zwingend, will Servette in der Super League Ambitionen anmelden.

Denn so souverän die Mannschaft von Coach Alain Geiger letztlich den Aufstieg auch realisiert hat: Man profitierte auch von der schwächelnden Konkurrenz.

Ein grosses Plus der Servettiens ist die Nachwuchsabteilung, die zu den besten des Landes gehört. Mit einem Fanionteam in der Super League hat der Klub auch wieder bessere Argumente, dass die jungen Hoffnungsträger länger in Genf bleiben.

Sendebezug: Radio SRF 3, Abendbulletin, 10.5.19, 22 Uhr

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