Es mutet etwas grotesk an: Da führt ein Klub in der heimischen Liga die Tabelle nach 15 Runden ungeschlagen und mit 15 Punkten Vorsprung an – und der Trainer muss sich unangenehme Fragen anhören oder lesen, wie über seine Person spekuliert wird.
Genau dies geschieht beim FC Basel und Urs Fischer. Der Klub vom Rheinknie, der die letzten 7 Meisterschaften alle gewonnen hat, ist dem Rest der Liga längst enteilt. Klar, dass er auch auf europäischer Ebene Ambitionen hegt.
Sie sind Bestandteil des Jobs.
Und dies durchaus mit Erfolg: Unter Fischers Vorgängern schlug man manch grosses Team, überstand in der Champions League dreimal die Gruppenphase und erreichte in der Europa League einmal die Halbfinals.
Unter Fischer verpasste der FCB indes im letzten Jahr den Einzug in die Champions League und heuer, als vorqualifiziertes Team, stehen die «Rotblauen» nach 4 Runden mit bloss einem Punkt da. Am Mittwochabend geht es bei Ludogorets Rasgrad darum, wenigstens noch in der Europa League mittun zu dürfen.
Ein einzelnes Spiel hat keinen Einfluss auf die Trainersituation.
Und damit wären wir wieder bei den Spekulationen: Wie geht es Ende Saison weiter mit Fischer, sollte die EL-Gruppenphase verpasst werden? Der 50-jährige Zürcher besitzt beim FCB noch einen Vertrag bis Ende Saison mit Option auf ein weiteres Jahr.
Rückendeckung des Präsidenten
«Ein einzelnes Spiel hat keinen Einfluss auf die Trainersituation», betont FCB-Präsident Bernhard Heusler. Und auch der Coach selber möchte die Affiche nicht noch grösser machen, als sie bereits ist. Zu den Diskussionen um seine Person sagt er: «Das ist meinen Vorgängern nicht anders ergangen. Sie sind Bestandteil des Jobs.» Aber auch ihm ist bewusst: Nur ein Sieg in Bulgarien kann die Diskussionen verstummen lassen.
Sendebezug: Radio SRF 1, Abendbulletin, 22.11.16, 18:45 Uhr