Bekanntlich soll man den Tag nicht vor dem Abend loben. André Schubert foutiert sich darum. So kündigt er an, wenn die Borussia seit 37 Jahren wieder ein Heimspiel im wichtigsten Klubwettbewerb bestreite, sei dies zweifellos ein Festtag. «Und zwar unabhängig des Ergebnisses», wie er nachschiebt.
Grundsätzlich bin ich Fussballtrainer. Das ist vor 200 Zuschauern nicht anders als vor 50'000.
Allerdings gibt er sein Versprechen ab, «dass wir nichts unversucht lassen, um auch wirklich einen Festtag daraus zu machen.» Der 44-Jährige bekräftigt: «Wir holen alles raus, was in uns steckt – und zwar über die vollen 90 Minuten.»
Seit Schubert bei den «Fohlen» interimsmässig von Lucien Favre übernommen hat, konnte er das Ruder herumreissen. Nach zuvor 6 Niederlagen in Folge wurden Augsburg und Stuttgart bezwungen. Daraus folgert er für den Bewährungstest in der 2. CL-Runde gegen Manchester City: «Wir trauen uns sehr viel zu.»
Entspannt statt ehrfürchtig
In seinen Voten drückt durch, dass Schubert eine unverbrauchte Kraft ist. Trotz seines abrupten Szenenwechsels erstarrt er nicht in Ehrfurcht, sondern geht seine neue Aufgabe entspannt an.
Wenn das Jürgen Klopp schafft, kriege ich das auch hin.
Bis vor kurzem bewegte sich der «Feuerwehrmann», der in den 1990-er Jahren an der Universität Kassel Sport und Germanistik studiert hatte, noch fernab der Glitzerwelt. Eigentlich wäre für ihn als Gladbachs U23-Coach für Freitag das Regionalliga-Spiel beim SC Wiedenbrück im Fokus gestanden. Schubert dazu: «Grundsätzlich bin ich Fussballtrainer. Das ist vor 200 Zuschauern nicht anders als vor 50'000.»
Elegant statt lässig
Gleichwohl wird er sich anpassen müssen. Denn für den CL-Knüller bleibt sein grüner Kapuzenpulli im Schrank, stattdessen schmeisst er sich in Schale. Eben Gala-Tenü, wie sich das für einen richtigen Festtag gehört. «Auch Jürgen Klopp musste sich in einen Anzug zwängen. Wenn er das schafft, kriege ich das auch hin.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 29.09.2015 20:00 Uhr