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Origi und Wijnaldum Liverpools unerwartete Helden

Ohne Mohamed Salah und Roberto Firmino avancierten beim Wunder-Abend in Liverpool zwei ungewohnte Akteure zu Helden.

Es war eine unerwartete Nacht für die Ewigkeit an der Anfield Road. Nicht nur, dass Liverpool gegen Barcelona eine scheinbar unmögliche 0:3-Hypothek aus dem Hinspiel wettmachen musste, nein – es kamen die Ausfälle der beiden wohl gefährlichsten Offensivkräfte hinzu. Jürgen Klopp musste auf Mohamed Salah und Roberto Firmino verzichten und kräftig taktieren.

Wider allen Erwartungen schaffte Liverpool die Wunderwende, fügte Barcelona eine 4:0-Niederlage zu und steht damit im Champions-League-Final. Mit den Doppeltorschützen Divock Origi und Georginio Wijnaldum avancierten zwei für Liverpool-Verhältnisse eher ungewohnte Akteure zu Matchwinnern.

Ich war sehr wütend auf den Trainer
Autor: Georginio Wijnaldum

Besonders Origis grandioser Abend ist schwer in Worte zu fassen. Vor einem Jahr spielte der Belgier noch mit Wolfsburg die Bundesliga-Relegation, nun schaltete er die Barcelona-Startruppe um Lionel Messi aus.

  • In den bisherigen 11 Spielen der Königsklasse kam Origi auf 100 Einsatzminuten.
  • Der Abstauber des 24-Jährigen in der 7. Minute war sein erster Treffer überhaupt in der Königsklasse.

Wijnaldum mit Joker-Rolle

Wijnaldum hingegen fiel dem verletzungsbedingten Systemwechsel zum Opfer und stand nicht in der Startaufstellung. «Ich war sehr wütend auf den Trainer, dass er mich auf die Bank setzte», so der Holländer. Dass er nach der Einwechslung zur Pause gleich zur Doublette ansetzen würde und das Liverpooler Wunder damit einleitete, hätte er sich wohl nicht erträumt.

In der 79. Minute erlangte auch Origi mit seinem zweiten persönlichen Treffer den Heldenstatus des Abends. «Wir haben einmal mehr gezeigt, dass im Fussball alles möglich ist», resümierte Wijnaldum den denkwürdigen Abend. «Wir glaubten von Beginn weg an uns. Die Leute ausserhalb des Klubs glaubten nicht, dass es möglich war – doch wir schafften es.»

Nach dem Spiel wurde Origi gefragt, wie das alles möglich war. Seine Antwort: «Ich wollte einfach das Spiel geniessen. Dann kommt das automatisch.»

Resultate

Sendebezug: SRF zwei, sportflash, 30.04.2019, 20:00 Uhr

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