Dass die Fussball-Saison möglichst bald fortgesetzt werden kann, wünschen sich derzeit wohl viele. Das ungewisse Fortschreiten der Coronavirus-Pandemie macht einen zeitlichen Spielraum für eine mögliche Wiederaufnahme aber unvorhersehbar.
Trotzdem muss sich Uefa-Chef Aleksander Ceferin mit verschiedenen Szenarien auseinandersetzen. Einen genauen Plan für den Neustart hat der Slowene nicht – eine Deadline aber sehr wohl.
Geisterspiele als einzige Option
Über allem steht aber die klare Vorgabe: Spätestens im August muss im Europacup der Ball wieder rollen. Dies verdeutlichte Ceferin im Aktuellen Sportstudio des ZDF. Später dürfe es nicht werden, sonst ist die Europacup-Saison verloren: «Im September oder Oktober können wir das nicht mehr ausspielen.»
Während Champions und Europa League offiziell auf unbestimmte Zeit unterbrochen sind, könnte der Spielbetrieb beispielsweise in der Bundesliga schon im Mai mit Geisterspielen wieder aufgenommen werden.
Und auch im Europapokal sind Geisterspiele derzeit die einzig realistische Option, um überhaupt noch einmal Partien austragen zu können. Ceferin fand dieses Szenario jüngst zwar nur «schwer vorstellbar», jedoch sei es besser, ohne Zuschauer zu spielen statt gar nicht.
Wie weiter mit Financial Fairplay?
Viele Klubs haben in der aktuellen Krise bereits Kurzarbeit beantragt und verhandeln mit Spielern und Angstellten über Gehaltskürzungen. Je länger der Lockdown im europäischen Fussball aber anhält, desto mehr Klubs geraten in finanzielle Schieflage.
Bei der Uefa sei es daher «definitiv auch eine gute Überlegung», die Regeln des Financial Fairplay langfristig zu lockern. «Wir setzen das jetzt auch erst einmal aus», kündigte Ceferin an, «und dann schauen wir, wie die Saison zu Ende geht.»