Mit Kairat Almaty hat der FC Basel den östlichsten aller Klubs der Conference League zu Gast. Für das Auswärtsspiel am Rheinknie haben die Kasachen eine sechsstündige Flugreise, 4 Stunden Zeitunterschied und 5300 Kilometer zu überwinden.
Grosses Land, kleiner Fussball
Viel näher bei Almaty, der Stadt am Fuss des Gebirges «Transili-Alatau», ist hingegen die kirgisische (25 Kilometer) und chinesische Grenze (300 Kilometer) zu finden. Die mit 2 Millionen Einwohnern klar bevölkerungsreichste Stadt des Landes liegt im Südosten des grössten Binnenstaats der Welt, der aus geografischer Sicht zu 95 Prozent zu Asien gehört. Dass der europäische Teil Kasachstans die gleiche Fläche wie Griechenland aufweist, unterstreicht die gigantischen Dimensionen des Landes.
So imposant das Land und seine Geografie, so bescheiden seine Abdrücke auf der europäischen Fussballkarte. Von 4 kasachischen Vertretern hat es bei der Premiere der Conference League einzig Kairat bis in die Gruppenphase geschafft. Während Schachtar Karagandy in den Playoffs an Maccabi Tel Aviv scheiterte, war für Tobol Kostanay und den FC Astana, den wohl bekanntesten Verein des Landes, bereits in der 3. Quali-Runde Schluss.
Almatys verlorengegangene Titel
Im Gegensatz zur Hauptstadt trägt der FC Astana aus Nursultan noch immer den früheren Namen. Dieser ist eng verbunden mit dem Präsidenten Nursultan Nasarbajew. Dieser verlegte 1997 erst die Hauptstadt von Almaty nach Aqmola, benannte jene Stadt in Astana um – was in der kasachischen Sprache schlicht «Hauptstadt» bedeutet – ehe er vor 2 Jahren seinen Vornamen zum neuen Namen der Hauptstadt erklärte.
Nebst dem Titel der Hauptstadt wird Almaty wohl auch seinen Meistertitel nicht verteidigen können. 4 Runden vor Schluss – gespielt wird von März bis Oktober – liegt Kairat mit grossem Rückstand nur auf Platz 3.