Es läuft die 115. Minute im EL-Halbfinal zwischen Salzburg und Marseille . Olympique-Mittelfeldspieler Andro Zambo Anguissa zieht aus der Distanz ab, trifft dabei seinen Mitspieler, der Ball landet hinter der Torauslinie. Zur Überraschung aller entscheidet Schiedsrichter Sergej Karasew auf Eckball.
Marseille nimmt das Geschenk dankend an: Die Corner-Vorlage von Dimitri Payet vollendet Rolando zum 1:2, es sollte der entscheidende Treffer sein.
Im Salzburg-Lager kochen die Emotionen danach über. «Ich kritisiere normalerweise keine Schiedsrichter. Aber uns wird dort (im Hinspiel, Anm. d. Red.) ein klarer Elfmeter vorenthalten und heute gibt es einen Eckball, der keiner war. Ich denke mir: ‹Muss der da nicht schauen? Ist er nicht deshalb da?›», echauffierte sich Abwehrspieler Stefan Lainer.
Jedes Spiel die gleiche Scheisse.
Noch klarere Worte fand Captain Alexander Walke: «Wie oft sollen wir darüber noch reden? Jedes Spiel die gleiche Scheisse. (...) Der Schiedsrichter verlangt von uns in der Halbzeit Respekt und wir bekommen gar nichts.»
Die Österreicher hatten allerdings auch Glück. Kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit hätte es nach einem Handspiel von Caleta Car Penalty für Marseille geben müssen.
Ein Sieg ohne Wert
Salzburg verpasste den erstmaligen Finaleinzug seit 1994 (damals noch im Uefa-Cup) am Ende denkbar knapp. «Das ist der schlechteste Sieg, den man sich wünschen kann», brachte es Lainer auf den Punkt.
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 03.05.2018, 20:50 Uhr