In der Gruppe C empfängt der spanische Vertreter Getafe den FCB zum Spitzenkampf. Am 7. November kommt es im St. Jakob-Park dann zum Rückspiel. Diese beiden Duelle dürften für den weiteren Verlauf der EL-Kampagne der «Bebbi» entscheidend sein.
Am Rheinknie hat wohl niemand mit der Zunge geschnalzt, als Getafe dem FCB zugelost wurde. Der Grund liegt auf der Hand: Getafe ist kein attraktiver Gegner. Auch in Spanien geniesst das Team aus dem Madrider Vorort keinen guten Ruf:
- Defensive über alles: Seit September 2016 ist Coach Jose Bordalas Trainer von Getafe. Der 55-Jährige hat der Mannschaft eine defensive Spielweise eingeimpft. Mit Erfolg: Die «Azulones» stiegen unter ihm gleich in die Primera Division auf und schlugen sich seither beachtlich. In der Saison 2017/18 wurde Getafe 8. Letzte Saison verpasste man die erstmalige CL-Teilnahme nur ganz knapp. Mit 35 Gegentoren in 38 Spielen stellte Getafe die zweitbeste Defensive der Liga.
- Fouls und Zeitspiel: Immer wieder beklagen sich gegnerische Mannschaften über die Taktik Getafes. «Sie beschränken sich darauf, das Spiel zu unterbrechen und Fouls zu begehen», lamentierte jüngst Betis-Spieler Joaquin. Mit 48 Minuten effektiver Spielzeit wies Getafe bei einer Messung im Frühjahr den tiefsten Wert in Spanien auf.
- Kein Publikumsmagnet: Im August 2011 startete Getafe eine kontroverse Kampagne. Der Klub produzierte den Film «Scharfe Zombiebräute aus Getafe» um seine Fans anzuregen, für mehr Nachwuchs zu sorgen. Ziel und Erfolg der Kampagne war ein Anstieg der Dauerkartenverkäufe. Der Zuschauerschnitt bewegt sich aber weiter rund um 12'000.
Der FCB und die Bilanz gegen spanische Mannschaften
Basel muss sich also nicht vor einem Hexenkessel fürchten. Ausverkauft ist das 17'000 Plätze fassende Coliseo Alfonso Perez praktisch nie. Ohnehin reist der Leader der Super League mit breiter Brust an. Die letzte Niederlage (in der CL-Quali gegen Linz) liegt über 2 Monate zurück.
Mit spanischen Klubs machte der FC Basel in der Vergangenheit zwar meistens schlechte Erfahrungen. Die letzten 3 Gastspiele in Sevilla (März 2016), bei Real Madrid (September 2014) und in Valencia (April 2014) endeten mit hohen Niederlagen und einem Torverhältnis von 1:13. Getafe stellt aber keine Tormaschinerie.
Der derzeit herausragende Spieler in den Reihen von Getafe ist Stürmer Angel, der alle 3 Europa-League-Treffer seines Teams in dieser Saison erzielt hat. Zudem war der 32-Jährige 4 Mal in der heimischen Liga erfolgreich.