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FIFA WM 2014 Bravo: Chiles Rückhalt auf und neben dem Platz

Mit starken Paraden leistete Chiles Goalie und Captain Claudio Bravo seinen Beitrag zur Achtelfinal-Qualifikation. Auf Klubebene gelang ihm mit dem Wechsel zu Barça kürzlich der nächste Karriereschritt, mit dem Nationalteam peilt er am Samstagabend den Coup gegen Brasilien an.

Es tönt wie eine Drohung: «Damals waren wir noch grün hinter den Ohren. Jetzt haben wir ein gefestigtes Team und grosse Erwartungen.» Mit «damals» meint Chile-Torhüter Claudio Bravo die WM 2010, als Chile im Achtelfinal an Brasilien scheiterte. Bei der angestrebten Revanche für die 0:3-Niederlage kommt ihm am Samstagabend eine Hauptrolle zu.

Makellose Vorrunde

Bravo ist der grosse Rückhalt in Chiles Mannschaft, im doppelten Sinne. Auf und neben dem Platz führt der 31-jährige Keeper die «Roja» an. «Er kann teamintern Dinge klären, die ich als Trainer gar nicht unmittelbar mitbekomme», lobt Jorge Sampaoli seinen Captain.

In der Gruppenphase spielte Bravo gross auf. Gegen den abtretenden Weltmeister Spanien liess er kein Tor zu. Insgesamt musste Bravo nur dreimal hinter sich greifen, stets war er machtlos: Australiens Tim Cahill sowie der Niederländer Leroy Fer überwanden ihn mit einem platzierten Kopfball, Memphis Depray traf nach einer Hereingabe alleinstehend vor Bravo.

Noch 3 Spiele zum Rekord

Sein Debüt hatte er vor knapp 10 Jahren bei der Copa America gegeben. Mittlerweile verfügt Bravo über die Erfahrung von 82 Länderspielen. Um noch in Brasilien mit dem nationalen Rekordhalter Leonel Sanchez gleichzuziehen, muss Chile mindestens in die Halbfinals vorstossen.

An den Ambitionen Bravos besteht kein Zweifel, doch auch wenn er mit seinem Team wieder an Brasilien scheitern sollte, bedeutet der Aufenthalt im Land des Erzrivalen für ihn einen Karriere-Sprung: Der FC Barcelona gab am Mittwoch die Verpflichtung des Goalies bekannt, der auf Klubebene zuletzt während 8 Jahren für Real Sociedad gespielt hatte. Die Konkurrenz in Katalonien ist jedoch gross, holte man doch auf die kommende Saison hin bereits von Gladbach Marc-André ter Stegen an Bord.

Grösster Konkurrent ist der künftige Teamkollege

Vorerst heisst Bravos grösster Konkurrent aber Neymar. Sein zukünftiger Klubkollege schoss Brasilien quasi im Alleingang in die Achtelfinals. Neymar stellt die ultimative Probe dar, wie gefestigt das Team um Bravo wirklich ist.

Sendebezug: SRF zwei, FIFA WM 2014 Magazin, 27.06.2014, 22:20 Uhr.

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