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FIFA WM 2014 Wo an der WM die Tore fallen

Die WM in Brasilien begeistert mit Offensivfussball, tollen Spielen und vielen Toren. 94 Treffer fielen in den bisherigen 32 Partien. Dass der Torreigen mit den klimatischen Verhältnissen in Brasilien zusammenhängt, lässt sich indes nicht bestätigen.

Übersicht

Fussball-Liebhaber kommen bei der WM in Brasilien voll auf ihre Kosten. Die Mehrzahl der Spiele wird offensiv geführt, eher der Sieg angestrebt als ein Remis verwaltet. Das schlägt sich in der Statistik nieder: 94 Tore fielen zur Halbzeit von 32 Spielen, fast 3 Treffer im Schnitt pro Spiel - die höchste Quote seit der WM 1974.

Nati-Coach Ottmar Hitzfeld wurde in einer Medienkonferenz gefragt, womit er sich diese Vielzahl von Toren und Offensivaktionen erklärt. «Das hängt auch mit dem Wetter zusammen», sagte Hitzfeld. «Es ist heiss, in der Hitze leidet die Konzentration, man macht Fehler. Und Tore entstehen nun mal aus den Fehlern der verteidigenden Mannschaft.»

Tore-Hauptstadt Salvador

Eine Aussage, die sich bei näherer Betrachtung nicht bestätigen lässt. Die «Tore-Hauptstadt» ist bisher Salvador. 17 Treffer fielen in der Atlantikstadt in 3 Spielen, macht 5,6 Tore im Schnitt – auch dank des 2:5-Debakels der Schweiz gegen Frankreich. Fans, die ein Ticket fürs Spiel Bosnien-Herzegowina gegen Iran besitzen, der nächsten Partie in Salvador, dürfen sich also freuen.

In Salvador ist es zwar durchaus heiss, und die hohe Luftfeuchtigkeit unterstützt Hitzfelds Theorie zusätzlich. Hinter Salvador klassiert sich aber schon Porto Alegre an zweiter Stelle mit 14 Toren in 3 Spielen (Schnitt: 4,6 Treffer pro Partie). Porto Alegre liegt im Süden Brasiliens, die Temperaturen liegen dort deutlich unter 20 Grad, es herrschen europäische Verhältnisse.

Auch Manaus ist für viele Tore gut

Am wenigsten Treffer fielen bislang in Natal (1,3 Tore pro Spiel). In einer Stadt also, in der durchaus tropische Bedingungen herrschen. Hitzfelds Analyse greift wohl etwas zu wenig weit. Nicht (nur) Hitze und Konzentrationsschwächen sorgen für den Torreigen, viel eher ist die offensive Spielweise der meisten Mannschaften dafür verantwortlich.

In Manaus übrigens, dem nächsten Schweizer Spielort, herrschen bekanntlich die schwierigsten klimatischen Bedingungen. 11 Tore fielen dort in 3 Spielen, macht einen Schnitt von 3,6 Treffer pro Partie. Manaus liegt damit auf dritter Position im «Städte-Tore-Ranking», für die Partie Schweiz-Honduras am Mittwoch dürfen einige Treffer erwartet werden.

Sendebezug: SRF zwei, FIFA WM 2014 live, 13. und 20.6., je 21:00 Uhr

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