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FIFA WM 2014 David Luiz: «Möchte mich bei allen Brasilianern entschuldigen»

Tränen, Entschuldigungen und Ratlosigkeit auf brasilianischer Seite - kontrollierte Freude und nüchterne Analysen bei den deutschen Spielern. So fielen die Reaktionen der Direktbeteiligten nach dem 7:1 Deutschlands im WM-Halbfinal gegen Brasilien aus.

Was sagt man nach einer 1:7-Demütigung im Halbfinal an der Heim-WM? David Luiz, der den gesperrten Thiago Silva als Captain ersetzte, bat um Entschuldigung. «Ich möchte mich bei der ganzen Welt und beim brasilianischen Volk entschuldigen», meinte der Chelsea-Abwehrspieler unter Tränen. Der Gegner sei besser vorbereitet gewesen und habe viel besser gespielt.

«Ich wollte dem Volk Freude schenken. Einem Volk, das auch viel Leid erfahren hat. Ich wollte Brasilien wenigstens mit dem Fussball glücklich machen. Das ist uns leider nicht gelungen», erklärte ein untröstlicher David Luiz.

Trainer Luiz Felipe Scolari nahm die ganze Schuld auf sich: «Wir bitten um Vergebung bei der Bevölkerung, bitte entschuldigt diesen Fehler.» Er alleine sei verantwortlich für das, was die Mannschaft auf dem Feld geboten habe und trage auch die Verantwortung für das Ergebnis.

Julio Cesar: «Es ist unerklärlich»

Torhüter Julio Cesar, der alleine zwischen der 23. und 29. Minute viermal hinter sich greifen musste, rang nach Worten: «Es ist unerklärlich. Nach dem ersten Tor sind wir zusammengebrochen.» Und auch der Schlussmann musste anerkennen, dass Deutschland «einfach sehr gut gespielt hat.»

Müller: «Kirche im Dorf lassen»

Im Lager der Deutschen gab man sich nach dem historischen Kantersieg zumindest nach aussen hin wenig euphorisch. Thomas Müller, der sein 5. WM-Tor in Brasilien erzielte, sagte: «Heute ist es einfach gut gelaufen für uns.» Der Offensivmann wollte das Resultat trotz allem nicht überbewerten und relativierte: «Nach dem Algerien-Spiel wurden wir kritisiert und jetzt wird man uns in den Himmel loben. Wir müssen die Kirche im Dorf lassen.»

Klose: «Sind eine Einheit»

Der mit 16 Treffern neu alleinige WM-Rekord-Torschütze Miroslav Klose hob das deutsche Kollektiv hervor: «Wir sind wirklich eine Einheit. Das hat man heute auf dem Platz gesehen.» Der Stürmer freute sich über Müllers 1:0 nach einem Eckball mindestens so sehr wie über seinen eigenen Treffer. «Unsere Standards funktionieren.»

Niersbach: «Nicht in Worten auszudrücken»

Richtig euphorisch äusserte sich dann doch noch ein deutscher Protagonist. Bezeichnenderweise war es kein Spieler, sondern Verbands-Präsident Wolfgang Niersbach. «Es ist ein historischer Tag für den deutschen Fussball und den Fussball in der Welt. Es ist eine unglaubliche Leistung, mit Worten gar nicht auszudrücken. Das Wort sensationell reicht nicht, auch märchenhaft ist zu schwach.»

Sendebezug: SRF zwei, FIFA WM 2014 live, 08.07.14 22:00 Uhr.

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