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Analyse Schweizer WM-Gegner Serbien zeigt verschiedene Gesichter – Krstajic bleibt cool

Beim Schweizer WM-Gruppengegner gab es in den letzten Tests Licht und Schatten. Für den neuen Trainer Mladen Krstajic ist dies eine Art Déjà-vu.

Die Dinge verändern sich sehr schnell bei der serbischen Nationalmannschaft. Am letzten Samstag titelte die Tageszeitung Vecernje Novosti nach der 1:2-Niederlage im Test gegen Marokko, dass die «‹Adler› (Spitzname der serbischen Nationalmannschaft, Anm. d. Red.) allzu leicht abgestürzt» seien. Es dauerte nur 96 Stunden, bis aus der Niedergeschlagenheit dank einem überzeugenden 2:0-Sieg gegen Nigeria wieder Freude wurde.

Krstajic weiss, wie schnell es gehen kann

Es war eine Art Déjà-vu. Schliesslich ist das Team von Trainer Mladen Krstajic bekannt für seine zwei Gesichter. Diese Stimmungsschwankungen im Umfeld der serbischen Nationalmannschaft geschehen ziemlich oft und der neu verpflichtete Coach muss lernen, damit umzugehen.

Aber wenn einer weiss, wie schnell sich Dinge verändern können, dann er. Krstajic spielte für Serbien-Montenegro, das sich mit der besten Defensive für die WM 2006 qualifizierte, an der Endrunde in Deutschland dann aber in 3 Spielen 10 Tore kassierte.

Aus diesem Grund war Krstajic mit seinen Aussagen nach den beiden Testspielen zurückhaltend. Selbst die schwache Leistung gegen Marokko hatte keine Unruhe in sein Team gebracht.

Experiment gegen Marokko ging schief

Krstajic entschied sich gegen Marokko für ein sehr offensives 4-3-3 mit Adem Ljajic (Torino) und Andrija Zivkovic (Benfica) als zentrale Mittelfeldspieler mit viel Freiheiten. Dieses Experiment des Trainers endete in einer durchzogenen Leistung. Serbien kassierte beide Tore nach Fehlern in der Defensive.

Gegen Nigeria sah die Geschichte am Dienstag dann ganz anders aus. Luka Milivojevic (Crystal Palace) startete an der Seite von Nemanja Matic (ManUnited) in einem 4-2-3-1-System, das Stabilität und Struktur brachte. Goalie Vladimir Stojkovic (Partizan) hatte während des ganzen Spiels nichts zu tun. Aleksandar Mitrovic (Fulham) traf 2 Mal und liess die Welt wieder viel rosiger aussehen als wenige Tage zuvor.

Captain-Wechsel kein grosses Thema mehr

Die Entscheidung von Krstajic, die Captainbinde von Branislav Ivanovic (Zenit) an Aleksandar Kolarov von der AS Roma weiterzugeben, ist in den heimischen Medien kein grosses Thema mehr. Geschichten über den serbischen Verband, der verhindern will, dass der ehemalige Chelsea-Verteidiger Ivanovic den Rekord von Dejan Stankovic von 103 Länderspielen knackt, blieben das, was sie von Anfang an waren: unbegründete Behauptungen, um Aufmerksamkeit zu bekommen.

Ivanovic ist nur 2 Spiele davon entfernt, Stankovic zu überholen. Und mit 3 Gruppenspielen an der WM in Russland wird er dies auch schaffen. Wenn Serbien auf dem starken Auftritt gegen Nigeria aufbauen kann, gibt es keinen Grund, weshalb das Team an der WM nicht auch ein 4. Spiel erreichen könnte.

Zur Person

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Nebojsa Markovic ist ein serbischer Sportjournalist aus Belgrad. Aktuell schreibt der 24-Jährige für Meridian Sport. Zuvor war er für SOS Kanal (serbisches Sport-Fernsehen) und Mozzart Sport (führende Sport-Website Serbiens) tätig.

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 27.03.18, 18:30 Uhr

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