Zlatan Ibrahimovic, Kim Källström, Andreas Isaksson. All jene Spieler, die den schwedischen Fussball über Jahre geprägt hatten, waren plötzlich weg, als Janne Andersson seine Stelle antrat. Er, der Norrköping als Meistertrainer verlassen hatte, um die Landesauswahl zu übernehmen, musste also ein weitgehend neues Team zusammenstellen.
Der neue Captain ist ein «Anti-Zlatan»
Andersson machte aus der Not eine Tugend. Auf Ibrahimovic folgte als Captain ein veritabler «Anti-Zlatan»: Der Fussballarbeiter Andreas Granqvist beerbte den König. Um den Mann, den sie in Schweden Tanne nennen, wurde ein Team aus disziplinierten, physisch starken Akteuren gebaut.
Wichtigster Stürmer ist Marcus Berg, der sein Geld in Abu Dhabi verdient. Bestes Beispiel für den neuen Teamspirit: Emil Forsberg. Der Leipziger, der zu den Shootingstars der Bundesliga gehört, ordnet sich der defensiven Grundhaltung der «Blagult» anstandslos unter. Mit jenem Mannschaftsgeist soll am Samstag (15:30 Uhr, live auf SRF zwei) England eliminiert werden.
Der Mann, der mit Schuhen spricht
Ein weiterer wichtiger Mann hinter den Kulissen, wie Andersson und Granqvist betonen, ist Daniel Ekvall. Der Sportpsychologe versucht auf mentaler Ebene Einfluss zu nehmen. «Ich versuche vor allem, die Spieler im Kopf auf den nächsten Schritt vorzubereiten. Wir besprechen beispielsweise, was die Reaktion auf einen Fehlpass ist», so Ekvall.
Doch der Psychologe spricht nicht nur mit Spielern – sondern auch mit Schuhen. Als Ola Toivonen im Training vor der Quali-Partie gegen Frankreich mit seinen neuen Tretern unzufrieden war, rief er Ekvall zu: «Meine Schuhe brauchen einen Termin bei dir.» Im Spiel erzielte Toivonen dann mit den neuen Schuhen prompt ein Tor – von der Mittellinie.
Sendebezug: Laufende WM-Berichterstattung SRF zwei
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