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Fussballtrainer
Legende: Soll Schweden zum Erfolg führen Janne Andersson. Imago
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Coach, Team, Psychologe Schuh-Gespräche statt Superstars: Schwedens Erfolgsgeheimnis

Dank Trainer Andersson, Psychologe Ekvall und viel Teamgeist will «Blagult» im Viertelfinal England eliminieren.

Zlatan Ibrahimovic, Kim Källström, Andreas Isaksson. All jene Spieler, die den schwedischen Fussball über Jahre geprägt hatten, waren plötzlich weg, als Janne Andersson seine Stelle antrat. Er, der Norrköping als Meistertrainer verlassen hatte, um die Landesauswahl zu übernehmen, musste also ein weitgehend neues Team zusammenstellen.

Der neue Captain ist ein «Anti-Zlatan»

Andersson machte aus der Not eine Tugend. Auf Ibrahimovic folgte als Captain ein veritabler «Anti-Zlatan»: Der Fussballarbeiter Andreas Granqvist beerbte den König. Um den Mann, den sie in Schweden Tanne nennen, wurde ein Team aus disziplinierten, physisch starken Akteuren gebaut.

Wichtigster Stürmer ist Marcus Berg, der sein Geld in Abu Dhabi verdient. Bestes Beispiel für den neuen Teamspirit: Emil Forsberg. Der Leipziger, der zu den Shootingstars der Bundesliga gehört, ordnet sich der defensiven Grundhaltung der «Blagult» anstandslos unter. Mit jenem Mannschaftsgeist soll am Samstag (15:30 Uhr, live auf SRF zwei) England eliminiert werden.

Gestatten: Hot-Dog-Fan Andersson

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Jan Olof Andersson charakterisiert sich selbst als «prozessorientiert und langweilig», zeigt aber an der WM ein ganz anderes Gesicht. Etwa sein Wutausbruch nach dem 1:2 gegen Deutschland. Der schwedische Coach war als Aktiver nie Profi, erzielte aber 207 Tore für Alets IK. Bislang trainierte Andersson ausschliesslich Klubs in Schweden. Der 55-Jährige ist ein Hot-Dog-Liebhaber: Er erstellte als Trainer von Halmstad eine Rangliste, in welchem Stadion die besten Hot Dogs verkauft werden. Sieger: Hammarby.

Der Mann, der mit Schuhen spricht

Ein weiterer wichtiger Mann hinter den Kulissen, wie Andersson und Granqvist betonen, ist Daniel Ekvall. Der Sportpsychologe versucht auf mentaler Ebene Einfluss zu nehmen. «Ich versuche vor allem, die Spieler im Kopf auf den nächsten Schritt vorzubereiten. Wir besprechen beispielsweise, was die Reaktion auf einen Fehlpass ist», so Ekvall.

Doch der Psychologe spricht nicht nur mit Spielern – sondern auch mit Schuhen. Als Ola Toivonen im Training vor der Quali-Partie gegen Frankreich mit seinen neuen Tretern unzufrieden war, rief er Ekvall zu: «Meine Schuhe brauchen einen Termin bei dir.» Im Spiel erzielte Toivonen dann mit den neuen Schuhen prompt ein Tor – von der Mittellinie.

Sendebezug: Laufende WM-Berichterstattung SRF zwei

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