Vor den WM-Halbfinals war Tottenham Hotspur in aller Munde. Grund: Die «Spurs» stellten 9 Akteure – und damit die meisten aller Klubs. Dann aber unterlag England in der Verlängerung Kroatien und verabschiedete sich von den Titelträumen. Mit den «Three Lions» auch 5 Tottenham-Akteure. Tags zuvor hatte Belgien (3 Tottenham-Spieler) die Segel streichen müssen.
Mit Frankreichs Keeper Hugo Lloris verbleibt noch ein Kicker im Kader der Nordlondoner. Die Kroaten Luka Modric und Vedran Corluka haben zumindest eine Vergangenheit bei Tottenham.
So rücken nun zwei andere Klubs mit einer schier unglaublichen Serie in den Fokus: Bayern München und Inter Mailand stell(t)en seit 1982 in jedem WM-Endspiel mindestens einen Akteur. Auf Seiten Frankreichs wird am 15. Juli Corentin Tolisso (Bayern) im Aufgebot stehen. Inter nimmt mit den beiden Kroaten Marcelo Brozovic und Ivan Perisic gar in Doppelbesetzung am Final teil.
Es war einmal vor 36 Jahren
Es begann am 11. Juli 1982 in Madrid. Italien und (BR) Deutschland machten im Santiago Bernabeu den Weltmeister unter sich aus. Bei den schliesslich siegreichen Italienern standen mit Gabriele Oriali und Giuseppe Bergomi zwei Inter-Akteure in der Startelf. Die Deutschen wurden von Captain Karl-Heinz Rummenigge aufs Feld geführt. Er war zu dieser Zeit wie Ehrentorschütze Paul Breitner und Wolfgang Dremmler bei Bayern engagiert.
Bayer- und Inter-Spieler in den WM-Finals
WM-Final | Inter-Spieler | Bayern-Spieler |
---|---|---|
1982, Deutschland - Italien 1:3 | Gabriele Orali, Giuseppe Bergomi | Wolfgang Dremmler, Karl-Heinz Rummenigge, Paul Breitner |
1986, Argentinien - Deutschland 3:2 | Karl-Heinz Rummenigge | Norbert Eder, Dieter Hoeness, Lothar Matthäus |
1990, Deutschland - Argentinien 1:0 | Andreas Brehme, Jürgen Klinsmann, Lothar Matthäus | Stefan Reuter, Jürgen Kohler, Klaus Augenthaler |
1994, Brasilien - Italien 3:2 n.P. | Nicola Berti | Jorginho |
1998, Brasilien - Frankreich 0:3 | Youri Djorkaeff, Ronaldo | Bixente Lizarazu |
2002, Deutschland - Brasilien 0:2 | Ronaldo | Jens Jeremies, Thomas Linke, Oliver Kahn |
2006, Italien - Frankreich 5:3 n.P. | Marco Materazzi, Fabio Grosso | Willy Sagnol |
2010, Spanien - Niederlande 1:0 | Wesley Sneijder | Arjen Robben, Mark van Bommel |
2014, Deutschland - Argentinien 1:0 n.V. | Rodrigo Palacio | Manuel Neuer, Philipp Lahm, Jerome Boateng, Bastian Schweinsteiger, Thomas Müller, Toni Kroos, Mario Götze |
2018, Frankreich - Kroatien | Marcelo Brozovic, Ivan Perisic | Corentin Tolisso |
Bei sämtlichen 9 folgenden WM-Endspielen figurierte jeweils mindestens ein Bayern- sowie Inter-Spieler im Kader beider Finalisten – in wechselndem Verhältnis. 1994 «retteten» der Italiener Nicola Berti (Inter) und Brasiliens Jorginho (Bayern) die verrückte Serie. 2014 war das Kräfteverhältnis am extremsten: Argentinien mit Inter-«Rattenschwanz» Rodrigo Palacio stand Deutschland mit ganzen 7 Bayern-Stars gegenüber.
Sendebezug: Laufende WM-Berichterstattung SRF zwei