- Wir stellen Ihnen die 8 Gruppen der WM in Russland genauer vor.
- In der Gruppe B kommt es gleich am ersten Spieltag zum iberischen Duell zwischen Portugal und Spanien.
- Für Marokko und den Iran wäre das Weiterkommen eine Sensation. Doch die Afrikaner haben einen Plan.
Die Ausgangslage: Marokko mit breiter Brust und Bollwerk
Geht es nach den Buchmachern, sind die Vorzeichen klar: Titelfavorit Spanien und Europameister Portugal machen den Gruppensieg unter sich aus. Das sieht man in Marokko anders: «Ich mache keinen Hehl daraus: Wenn wir bei der WM schon nach der Vorrunde ausscheiden, wäre das eine riesige Enttäuschung», so Trainer Hervé Renard.
Der Franzose, wegen seiner Vorliebe für weisse Hemden «weisser Zauberer» genannt, hat dafür einen Plan: ein massives Abwehr-Bollwerk um Juventus-Legionär Medhi Benatia. Dies gelang bis anhin tadellos: In der WM-Quali kassierten die «Löwen vom Atlas» keinen einzigen Gegentreffer.
Wie verarbeitet Spanien den Schock?
Zwei Tage vor Turnierstart trennte sich Spanien von Nationaltrainer Julen Lopetegui. Der 51-Jährige unterschrieb bei Real Madrid einen Vertrag für die nächste Saison, der Verband wurde darüber erst spät informiert. Als Konsequenz musste der Baske seinen Hut nehmen.
Sein Nachfolger heisst Fernando Hierro. Auch er hat einen Real-Bezug, spielte jahrelang für die «Königlichen». Doch seine Trainer-Erfahrung ist bescheiden. Ob Spanien die Unruhe verkraftet und trotzdem so befreit Fussball spielt, wie gewohnt?
Im Fokus: Zwei 33-Jährige auf der Suche nach Vollendung
Andres Iniesta weiss, wie man Weltmeister wird: Der 33-Jährige schoss seine «Furia Roja» 2010 in der Verlängerung zum ersten WM-Titel in Spaniens Historie. Mit einem neuerlichen Triumph würde der Filigrantechniker seine beispiellose Karriere im Nationalteam perfekt beenden.
Im Palmarès des gleichaltrigen Cristiano Ronaldo fehlt einzig noch der WM-Pokal. Der Weltfussballer führte seine Farben 2016 in den EM-Final. Dort schied er früh verletzt unter Tränen aus und erlebte doch noch das Happy End. Der Titel «Weltmeister» wäre die absolute Vollendung für «CR7».
Was sonst noch zu sagen ist
Auf der Kaderliste des Iran finden sich auch Masoud Shojaei und Ehsan Haji Safi wieder. Dies, obwohl sie vom Sportministerium lebenslang gesperrt wurden. Das Duo war für den damaligen Klub Panionios Athen gegen Maccabi Tel Aviv aufgelaufen. Sportlern im Iran ist es noch immer verboten, gegen Israelis anzutreten.
Die Spiele der Gruppe B
Anpfiff | Partie | Ort |
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15.6.2018, 17 Uhr | Marokko - Iran | St. Petersburg |
15.6.2018, 20 Uhr | Portugal - Spanien | Sotschi |
20.6.2018, 14 Uhr | Portugal - – Marokko | Moskau |
20.6.2018, 20 Uhr | Iran - Spanien | Kasan |
25.6.2018, 20 Uhr | Spanien - Marokko | Kaliningrad |
25.6.2018, 20 Uhr | Iran - Portugal | Saransk |
Das sagen die anderen Trainer
- Portugals Fernando Santos: «Wenn die anderen sagen, dass wir hässlich spielen und unverdient gewinnen, gehe ich glücklich nach Hause.»
- Irans Carlos Queiroz: «Defensiv ist das Team sehr stabil [...]. Vorne muss es aber überraschen.»
- Spaniens Julen Lopetegui wurde zwei Tage vor Turnierstart entlassen. Für ihn übernimmt Fernando Hierro.
So geht's nach der Gruppenphase weiter
In den Achtelfinals treffen die beiden besten Teams der Gruppe auf zwei Mannschaften aus dem Quartett Russland, Uruguay, Ägypten und Saudi-Arabien.
Sendebezug: Radio SRF 1, Abendbulletin, 12.6.2018, 18:45 Uhr