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Legende: Am Boden, aber nicht bezwungen Japan zog bislang noch immer den Kopf aus der Schlinge. Imago
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Sensation gegen Belgien? Wie weit führt der japanische Weg noch?

Eine 85-minütige Überzahl, ein verrücktes Remis und ein «Nichtangriffspakt»: Hält Japans Glück auch gegen Belgien an?

«Es ist Zeit für die Schlacht, blaue Samurai», lautet der Slogan der japanischen Nationalmannschaft in Russland. Das Gezeigte entspricht der ausgegebenen Parole aber nicht im entferntesten: Mit nur 28 begangenen Fouls sind die Japaner die bislang fairste Mannschaft im Turnier. Der «japanische Weg» hatte bislang nichts mit Kamikaze oder Harakiri zu tun. Er war vielmehr kühl und berechnend – und häufig äusserst glücklich.

So kam «Nippon» letztlich auch dank der Fairplay-Wertung in die K.o.-Phase, während Senegal die Segel streichen musste. Wobei der Auftritt Japans gegen das bereits ausgeschiedene Polen nicht viel mit Fairness zu tun hatte: Die Asiaten betrieben bei der 0:1-Niederlage nahezu Arbeitsverweigerung. Erinnerungen an die «Schande von Gijon» wurden wach.

Die Situation hat mich dazu gezwungen, die riskante Entscheidung zu treffen.

Trainer Akira Nishino nahm seine Spieler anschliessend in Schutz. Sie hätten nur seine taktischen Anweisungen umgesetzt: «Sie waren loyal. Die Situation hat mich dazu gezwungen, die riskante Entscheidung zu treffen, sich auf das andere Spiel zu verlassen.» Nur schon ein weiterer Treffer für Polen oder für Senegal im Parallelspiel hätte Japans Out bedeutet.

Video
Die Schlussminuten bei Japan - Polen im Zeitraffer
Aus FIFA WM 2018 Clips vom 28.06.2018.
abspielen. Laufzeit 28 Sekunden.

Schon in den Partien zuvor hatten die Kicker aus dem Land des Lächelns das Glück auf ihrer Seite gehabt:

  • Gegen Gruppenfavorit Kolumbien dürfen die Japaner nach einem Handspiel von Carlos Sanchez fast einen gesamten Match in Überzahl bestreiten. So ist der 2:1-Sieg kein Husarenstück.
  • Im 2. Spiel «schenkt» Senegal-Keeper Khadim N'Diaye der Nishino-Elf das Remis mit einem üblen Patzer.

Gegen Belgiens Poweroffensive um Romelu Lukaku und Eden Hazard wird von den «Samurai Blue» wohl etwas mehr abverlangt werden. Mehr Risiko, mehr Kampf, sonst drohen sie ihr blaues Wunder zu erleben. Denn in spielerischer Hinsicht dürften die Asiaten klar unterlegen sein. Oder wie es auf dem Mannschaftsbus steht: «Es ist Zeit für die Schlacht, blaue Samurai».

Sendebezug: Laufende WM-Berichterstattung SRF zwei

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