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Legende: Will den Blick nach vorne richten Thiago Alcantara. Keystone
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Thiago legt sich mit Medien an «23 Tiere gegen Russland»

Wacklige Defensive, Torhüterfrage, Medienschelte: In Spaniens Equipe rumort es trotz Achtelfinal-Einzug gewaltig.

Gruppensieger, Achtelfinalist und laut Papierform eine denkbar leichte Auslosung auf dem weiteren WM-Weg. Die Stimmung in Spaniens Nationalteam könnte eitel Sonnenschein sein. Das Gegenteil ist vor der Partie gegen Russland der Fall.

Er trainiert wie ein verdammtes Tier.

Thiago Alcantara musste an der Medienkonferenz dann doch kurz über seine eigenen Worte schmunzeln. Mit allem Eifer hatte er David de Gea in Schutz genommen. Der Keeper, seit seinem Patzer im ersten Vorrundenspiel (3:3 gegen Portugal) beliebteste Angriffsfläche spanischer Sportmedien, trainiere wie ein «puto animal». Also wie ein «verdammtes Tier». Wer nicht sehe, dass De Gea der beste Torwart der Premier League sei, müsse sowieso eher sich selbst hinterfragen.

Verdammt, lasst uns gewinnen!

Zum Schmunzeln war es dennoch nicht, was Thiago den Medien an der Pressekonferenz entgegenzurichten hatte: «Ihr seid weit weg von zuhause, um uns zu unterstützen.» Diese Unterstützung fehle aber: «Dann spielen wir ein bis zwei schlechte Spiele. Wenn ihr uns nicht unterstützt, wird es für uns komplizierter.» Die Parole müsse doch für alle lauten: «Verdammt, lasst uns gewinnen!», so der Bayern-Star. «Wir sind 23 Tiere, um gegen Russland zu spielen.»

In den Kanon Thiagos stimmten weitere Spieler ein:

  • Daniel Carvajal: «Wir haben viel Kritik einstecken müssen, mehr als wir verdient haben. Immerhin sind wir seit zwei Jahren ungeschlagen.»
  • Jordi Alba: «Niemand muss uns irgendetwas erklären. Wir sind alt genug, um zu kapieren, ob wir gut oder schlecht gespielt haben.»

Dies wiederum liess sich die Marca nicht gefallen. Die meistgelesene Sportzeitung Spaniens liess 2 Tage vor der Russland-Partie verlauten:

Die Spieler haben jedes Recht der Welt zu kritisieren, wen immer sie wollen – inklusive Medien. Der Unterschied – und das vergessen Viele – ist aber: Ebenjene Presse hat nicht nur das Recht, sondern auch die Pflicht, die Leistung der Spieler zu beurteilen. Weiter hat sie die Pflicht, ehrlich zu sein. Die Meinungen der Journalisten dürfen nie mit eigenen Interessen zusammenhängen.

Sendebezug: Laufende WM-Berichterstattung SRF zwei

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