Im Sommer 2018 befanden sich die italienischen Fussball-Fans in einer ungewohnten Rolle. In Russland ging die WM über die Bühne – ohne den vierfachen Weltmeister Italien. Dass die Tifosi im Juni letzten Jahres dennoch Grund zur Freude haben konnten, lag an der Frauen-Nationalmannschaft.
6 Tage vor Beginn der Männer-Endrunde in Russland schafften die Frauen erstmals seit 1999 die Qualifikation für die WM und sprangen damit für ihre männlichen Kollegen in die Bresche. Und die «Azzurre» wurden in den heimischen Medien für ihre Leistungen gebührend gefeiert.
Italiens Frauen auf dem Vormarsch
Die Qualifikation für die WM in Frankreich war ein weiterer Schritt in der Entwicklung des italienischen Frauen-Fussballs. In der Serie A spielen mittlerweile mehrere Profi-Klubs, das Interesse der Fans hat deutlich zugenommen. Davon profitiert auch die Nationalmannschaft, die gegenüber den anderen Nationen deutlich aufgeholt hat.
Mit entsprechend viel Selbstvertrauen reisten die Italienerinnen an die WM. Und sie zeigten eindrücklich, dass sie alleine mit der erstmaligen Teilnahme nach 20-jähriger Durststrecke noch lange nicht zufrieden sind. In einer starken Gruppe mit sicherten sie sich vor Australien und Brasilien den 1. Platz.
Auch im Achtelfinal war das Team von Trainerin Milena Bertolini nicht zu stoppen. Dank einem 2:0 gegen China schaffte Italien zum 2. Mal nach 1991 den Vorstoss in den WM-Viertelfinal und avancierte endgültig zur Überraschung des Turniers.
Mit Europameister Niederlande wartet am Samstag ein grosser Brocken. Die Italienerinnen gehen als Aussenseiterinnen in das Duell mit der Weltnummer 8. Aber die «Azzurre» befinden sich derzeit auf einer Mission. Dies machte Verteidigerin Elena Linari schon vor dem Turnier klar: «Wir schreiben Fussballgeschichte für unser Land und sorgen dafür, dass die Italiener stolz auf den Frauenfussball sein können.»
Resultate
Sendebezug: srf.ch/sport, Livestream, 25.6.2019, 17:50 Uhr