Mit einem Sieg oder einem torlosen Remis im Playoff-Rückspiel am Dienstag in Thun gegen Tschechien qualifiziert sich das Schweizer Frauen-Nationalteam für die EM 2022 in England.
«Auch wenn wir wissen, dass ein 0:0 reicht, werden wir auf Sieg spielen.» Auf ein Remis zu spekulieren, sei gefährlich, sagt Ramona Bachmann. Wie ihre Teamkolleginnen war auch die offensive Mittelfeldspielerin nach dem 1:1 im Hinspiel am Freitag enttäuscht, taten sich doch die favorisierten Schweizerinnen auf dem stumpfen Rasen in Chomutov gegen die hart einsteigenden und körperlich robusten Tschechinnen schwer. «Aber letztlich haben wir unser Ziel erreicht und ein Tor geschossen.»
Kunstrasen kommt den Schweizerinnen entgegen
Nun fehlen 90, maximal 120 Minuten und ein Penaltyschiessen, um das grosse Ziel zu erreichen: die Teilnahme an der EM im übernächsten Sommer in England. «Es ist eine gute Ausgangslage. Und wir wissen, dass wir das spielstärkere Team sind», sagt Bachmann.
Der Kunstrasen in der Stockhorn-Arena kommt der Spielweise der Schweizerinnen entgegen. Entscheidend wird aber auch der mentale Faktor sein. In Thun muss die SFV-Auswahl beweisen, dass sie dem Druck gewachsen ist , nachdem ihr in der jüngeren Vergangenheit in entscheidenden Spielen die Nerven mehrmals einen Streich gespielt haben.
Ein kühler Kopf ist gefragt
Für Bachmann und Co. gilt es also, cool zu bleiben, denn auch für die Frauenfussball-Bewegung in der Schweiz steht viel auf dem Spiel. «Wenn man selber einmal an einem grossen Turnier dabei war, weiss man, was man verpassen würde», sagt Bachmann. Die Emotionen, die mediale Aufmerksamkeit, die ganze Vorbereitung auf einen solchen Event. «Am meisten stolz macht mich aber, für mein Land zu spielen», so Bachmann. «Das Wissen, dass zu Hause viele zuschauen, pusht zusätzlich.»
2022 könnte es wieder so weit sein. Ein Erfolg gegen Tschechien trennt Bachmann und ihre Kolleginnen von der zweiten EM-Teilnahme nach derjenigen 2017 in den Niederlanden. Die Luzernerin ist optimistisch: «Wenn wir unser Spiel spielen, habe ich keine Zweifel, dass wir es schaffen.»