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Fifa droht den Grossklubs
Aus Sportflash vom 21.01.2021.
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Geplante «Superliga» in Europa Schäfer: «Das wäre der Tod der Champions League»

Der CEO der Swiss Football League begrüsst das strikte Vorgehen der Fifa gegen die «European Super League».

Claudius Schäfer hat nicht nur ein Mandat bei der Swiss Football League, er ist auch im Vorstand der Vereinigung der europäischen Fussball-Ligen (EPFL). Er vertritt darin die Interessen der mittelgrossen Ligen gegenüber den Grossklubs, der Uefa und Fifa, wenn es um Diskussionen um die Gestaltung der internationalen Wettbewerben geht.

Deshalb hat Schäfer die Diskussionen bezüglich der Gründung einer unabhängigen europäischen «Superliga» genau mitverfolgt. Er ist froh, hat die Fifa ein deutliches Zeichen gegen die Abkoppelung einiger Grossklubs in eine eigene Meisterschaft gesetzt.

«Das wäre ein Erdbeben, die Abkehr vom organisierten Fussball, wie wir ihn kennen, mit Qualifikationen, Europacup, Teilnahme an Länderspielen», sagt Schäfer. Er geht davon aus, dass eine «European Super League» das Aus für internationale Wettbewerbe bedeuten würde: «Es wäre wohl der Tod der Champions League.»

Ähnliche Pläne in anderen Sportarten

Die Heftigkeit der Reaktion der Fifa erstaunt Schäfer nicht. Die Grossklubs würden gerade in Zeiten von Corona nach neuen Einnahmequellen suchen, «das darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen».

Bei der Uefa sollte ein grosses Interesse daran bestehen, dass es allen gut geht.
Autor: Claudius Schäfer

Denn solche Projekte seien immer wieder aufgetaucht und es gebe Beispiele aus anderen Sportarten wie Basketball, in der solche Pläne ebenfalls vorangetrieben werden.

Besitzer aus dem fernen Ausland als Triebfeder

Mit den angedrohten Sanktionen wie Sperrungen der Spieler für Länderspiele will die Fifa die Bemühungen im Keim ersticken. «Das würde grosse Hürden für die abtrünnigen Klubs mit sich bringen», ist sich Schäfer sicher.

Claudius Schäfer
Legende: Macht sich über die Zukunft des Fussballs Gedanken Claudius Schäfer, CEO der Swiss Football League. Keystone

Wieso immer wieder solche Pläne einer «Superliga» aufgegriffen werden, erklärt sich Schäfer mit aussereuropäischen Klub-Besitzern. Diese hätten einen anderen Zugang zum Fussball und nähmen sich beispielsweise das amerikanische Liga-System als Vorbild.

Und was ist mit der Schweiz?

Zu guter Letzt stellt sich noch die Frage, was sich für die Schweizer Klubs verändern würde, da diesen wie diversen anderen kleineren Ligen der Zugang zur Champions League ebenfalls praktisch verunmöglicht wird.

Das aktuelle System sei nicht perfekt, gibt Schäfer unumwunden zu. Anlass zur Hoffnung gäben Reform-Pläne für 2024. «Wir befinden uns im regen, aber auch kontroversen Austausch. Es ist einfach so, dass die grossen Klubs auch dort eine gewisse Macht haben. Die Uefa ist aber ein Kontinental-Verband, der zu allen Ligen schauen muss. Und es sollte auch bei ihm ein grosses Interesse daran bestehen, dass es allen gut geht.»

Radio SRF 1, Abendbulletin, 21.01.2021, 17:10 Uhr;

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