Mit der Super-League-Barrage vom Wochenende hat die Klubfussball-Saison 2018/19 einen würdigen Abschluss gefunden: Neuchâtel machte gegen Aarau eine verrückte Wende im Penaltyschiessen perfekt und hielt sich somit in der Super League.
Im Verlauf dieses teilweise unfassbaren Fussball-Jahres gab es einige irre Geschichten. Wir blicken zurück:
Zenit St. Petersburg (gegen Dinamo Minsk)
3. Quali-Runde zur Europa League
Hinspiel 0:4, Rückspiel 8:1 n.V.
16. August 2018: Mit einer 0:4-Hypothek war Zenit ins Rückspiel gestartet – die europäische Saison praktisch gelaufen. In der 72. Minute führten die Russen 2:0, als Leandro Paredes mit Gelb-Rot vom Platz flog. Dank einer Doublette von Artjom Dsjuba (75./78.) erzwangen sie trotzdem noch die Verlängerung.
Dort ging aber Minsk in Führung, St. Petersburg benötigte erneut 2 Tore. Und diese fielen tatsächlich, und mehr: Zenit traf gleich 4 Mal und gewann am Ende deutlich.
Young Boys (gegen Sion)
Super League, 12. Spieltag
Vom 1:2 zum 3:2
Bis zur 87. Minute träumte Sion auswärts beim souveränen Tabellenführer vom Coup. Die Sittener lagen mit 2:1 in Front, YB's Jean-Pierre Nsamé hatte gerade an die Latte geköpfelt, das Glück schien auf Seiten des Aussenseiters.
Doch dann folgten die zwei unheilbringenden Eckbälle: Erst köpfelte der 1.67-Meter-Mann Roger Assalé zum Ausgleich ein, in der 90. Minute machte Sékou Sanogo ebenfalls per Kopf die Wende perfekt.
Schweiz (gegen Belgien)
Nations League, 6. Gruppenspiel
Vom 0:2 zum 5:2
18. November 2018: Nur ein Sieg gegen den Weltranglisten-Ersten hätte der Schweizer Nati noch zum ersten Gruppenplatz und damit dem Erreichen des Finalturniers gereicht. Nach einer guten Viertelstunde lag Belgien in Luzern dank einem Doppelpack von Thorgan Hazard 2:0 vorne, der Mist schien geführt.
Doch das Team von Vladimir Petkovic steckte nicht auf: Ricardo Rodriguez vom Penaltypunkt und zweimal Haris Seferovic schafften die Wende noch vor der Pause. Das Schaulaufen ging in der 2. Halbzeit weiter, erneut Seferovic und der zuvor fehlerhafte Verteidiger Nico Elvedi stellten auf 5:2 und sorgten für einen der grössten Nati-Siege der Neuzeit.
Juventus (gegen Atletico)
Champions-League-Achtelfinal
Hinspiel 0:2, Rückspiel 3:0
12. März 2019: Gegen das Defensiv-Bollwerk Atletico Madrid war Juventus Turin mit wenig Hoffnung zum Rückspiel angetreten. Ihre grosse Hoffnung: Superstar Cristiano Ronaldo. Und dieser lieferte in überragender Manier.
Bis kurz nach der Pause hatte der Portugiese die Turiner vor heimischem Anhang mit zwei Kopfball-Toren zurück ins Spiel gebracht. In der 86. Minute wurde der «Alten Dame» ein Elfmeter zugesprochen. Klar, dass Ronaldo antrat. Und irgendwie auch klar, dass er verwandelte.
Liverpool (gegen Barcelona)
Champions-League-Halbfinal
Hinspiel 0:3, Rückspiel 4:0
7. Mai 2019: Nach der Messi-Show im Halbfinal-Hinspiel von Barcelona gegen Liverpool (0:3) war für die «Reds» klar: Nur eine magische Nacht an der Anfield Road konnte den Final-Einzug noch sicherstellen. Und eine magische Nacht wurde es.
Der auf die Bank rotierte Georginio Wijnaldum kam nach der Pause und traf doppelt (54./56). Ebenfalls einen Doppelpack schnürte der eigentliche Ersatzmann Divock Origi (7./79.) – sein zweiter Treffer fiel nach dem wohl frechsten Eckball der jüngeren Fussball-Geschichte.
Welche Wenden bleiben bei Ihnen unvergessen? Schreiben Sie uns in der Kommentar-Spalte.
Sendebezug: SRF zwei, sportaktuell, 23.05.2019, 22:20 Uhr