Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

3. Meisterschaft in 4 Jahren Tormaschinerie ManCity zum «Trostpflaster»-Titel

Manchester City ist englischer Meister – vor allem dank beeindruckender Offensiv-Dominanz.

Kevin de Bruyne und Co. bejubeln einen Treffer gegen Rivale Liverpool.
Legende: Unbändige Offensiv-Power Kevin de Bruyne und Co. bejubeln einen Treffer gegen Rivale Liverpool. imago images/Xinhua

«Es ist sehr hart für uns. Wir brauchen jetzt 1, 2 Tage, dann werden wir wieder zurück sein.» Pep Guardiola war kurz nach dem bitteren Out im Halbfinal der Champions League gegen Real Madrid die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben – doch seine Worte sollten Tatsache werden.

Manchester City fokussierte sich voll auf den Endspurt in der Meisterschaft – bei den englischen Fans notabene immer noch der Titel Nummer 1 der Saison – und lieferte beeindruckend: Nur 4 Tage nach der Enttäuschung in der «Königsklasse» wurde Leeds mit 4:0 abgefertigt.

Gegner niedergekantert

Das hohe Resultat hatte durchaus Relevanz: Der letzte verbliebene Verfolger Liverpool hatte sich einen Monat vor Saisonende an die Spitze zurückgekämpft. Dass die Meisterschaft über das Torverhältnis entschieden werden könnte, war plötzlich eine valable Möglichkeit – auch, weil Liverpool selber Gas gab (4:0 vs. ManUtd, 2:0 vs. Everton).

Doch die Guardiola-Equipe konterte bestechend. Die letzten 5 Liga-Spiele vor Sicherung des Titels klingen beinahe zu schön, um wahr zu sein:

Die Tormaschinerie in der Offensive erwies sich einmal mehr als Prunkstück des City-Teams. Dabei stach neben den offensiven Spitzen Raheem Sterling (13 Tore), Riyad Mahrez (11) oder Gabriel Jesus (8) einer heraus, der in früheren Saisons vor allem für seine entscheidenden Pässe bekannt war: Kevin de Bruyne (15). Seit Jahren gehört der 30-jährige Belgier zu den besten Spielern der Welt, heuer hat er aber wohl die Saison seines Lebens eingezogen.

Den Höhepunkt einer genialen Spielzeit erlebte De Bruyne wohl in der Partie gegen Wolverhampton vor eineinhalb Wochen: Innert 17 Minuten erzielte er in der 1. Halbzeit mit seinem schwächeren linken Fuss einen Hattrick, in der 2. Hälfte setzte er mit Tor Nr. 4 noch einen drauf. Seine herausragende Leistung stellte sogar die zu diesem Zeitpunkt aufflammenden Gerüchte über eine Verpflichtung von Stürmerjuwel Erling Haaland in den Hintergrund.

Kevin de Bruyne bei seinem «Quadrupel» gegen Wolverhampton.
Legende: 4 auf einen Schlag Kevin de Bruyne bei seinem «Quadrupel» gegen Wolverhampton. imago images/Colorsport

Ewiger Fünfter in der PL

«Unglaublich, aussergewöhnlich, genial. Irgendwie mehr als perfekt.» Guardiola gingen im Anschluss die Superlative aus – und diese gelten in der Liga auch für das gesamte Team. ManCity sicherte sich zum 3. Mal in den letzten 4 Jahren den Premier-League-Titel. Diese Dominanz erinnert an die glorreichen Zeiten von Stadtrivale United unter Alex Ferguson. Der 8. Titel der Klubgeschichte macht die «Himmelblauen» in der ewigen Rangliste der obersten englischen Liga zudem zum alleinigen Fünften hinter ManUnited (20), Liverpool (19), Arsenal (13) und Everton (9).

Der Liga-Dominanz zum Trotz sprechen böse Zungen auch in England und darüber hinaus von einem Trostpflaster: Das eigentliche, selbsternannte Ziel der milliardenschweren Investoren aus Abu Dhabi ist die Champions League – und die bleibt weiter ein Wunschtraum.

Video
Archiv: ManCity scheitert im CL-Halbfinal an Real Madrid
Aus Sport-Clip vom 05.05.2022.
abspielen. Laufzeit 9 Minuten 10 Sekunden.

Radio SRF 3, Bulletin von 18:59 Uhr, 22.05.22;

Meistgelesene Artikel