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Prügel für Lucien Favre in der deutschen Presse
Aus Tagesschau vom 21.09.2015.
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Internationale Ligen An Favre scheiden sich die Geister

Lucien Favres Rücktritt als Gladbach-Coach löst gegensätzliche Reaktionen aus. Einige Medien kritisieren den Entscheid des 57-Jährigen, andere werten ihn als Akt der Grösse.

Stimmen, die den Rücktritt Favres begrüssen:

  • «Er geht so, wie er ist», meint der Spiegel. «Favre hat mit seinem Rücktritt Borussia Mönchengladbach schockiert – dennoch ist seine Entscheidung nachvollziehbar. Mit Fahnenflucht hat das nichts zu tun: Der Trainer hat einfach nicht mehr an sich geglaubt.»
  • «Favre erweckt den Anschein, als sei er von Sportdirektor Max Eberl übers Ohr gehauen worden», schreibt Le Matin. «Dieser hat seine Transferaktivitäten zu früh eingestellt nach den Zuzügen von Drmic und Stindl, die nicht auf der Höhe ihrer Aufgabe sind. Der andere Fehler war, keinen Innenverteidiger anstelle der verletzten Dominguez und Stranzl zu holen.»
  • «Die Zitrone ist ausgepresst», analysiert der Blick. «Sein Rücktritt zeigt Grösse. Favre (Vertrag bis 2017) verzichtet dabei auf Millionen. Auch das spricht für seinen einwandfreien Charakter.»

Stimmen, die den Rücktritt Favres kritisieren:

  • «Ein schwacher Abgang», urteilt der Tages Anzeiger. «Favre zeigt Schwäche und läuft davon, er verschwindet durch die Hintertüre. Das ist kein Zeichen von Stärke, sondern schwach.»
  • «Dass Favre dann hinter dem Rücken der Borussen seine Entscheidung öffentlich machte, ist ein Affront», kommentiert der kicker. «Mit seinem skurrilen Alleingang brüskiert er den Klub und stellt die Verantwortlichen öffentlich bloss. Ein nettes Dankeschön für den in der Branche nicht selbstverständlichen Rückhalt, den Eberl und Co. dem Schweizer in der tiefen sportlichen Krise gaben.»
  • «Favre schockt sie alle», titelt die Süddeutsche Zeitung online. «Es gehört zur Persönlichkeitsstruktur des eigenwilligen Fussballlehrers aus dem Bauerndorf Saint-Barthélemy in der Westschweiz, dass er eigentlich permanent im Zustand eines möglichen Rücktritts lebt. Das war schon in der zweiten Schweizer Liga so gewesen, bei Yverdon-Sport, wo ihn der Präsident Paul-André Cornu regelmässig in seine Keksfabrik bat, Marzipan-Pralinen servierte – und Favre reden liess.»

Sendebezug: SRF 1, Tagesschau, 20.09.15, 19:30 Uhr.

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